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In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt (Bild rechts) das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.

Die jüngste, kleine Bereinigung an den Aktienmärkten, scheint vorerst ausgereicht zu haben. Beim DAX ging es in der Spitze um über 600 Punkte oder gut 4 Prozent zurück. Es war ein Schwächeanfall, aber die extreme Stärke des Bullenlagers, mit dem Trend im Rücken und der noch unerschöpflichen Liquidität sind ein ernstzunehmender Gegner.

Damit bleibt es bei den alten Grenzen. Die Optimisten haben das Jahreshoch bei rund 13.500 im Visier und wollen bei Überschreiten die 14.000 sehen. Der oben beschriebene Rückgang stellte beim besten Willen noch keine richtige Bereinigung dar. Erst bei Unterschreiten der 13.000 Punktemarke kann die überfällige und gesunde Konsolidierung angeschoben werden. So bleibt es beim nervenaufreibenden Gezerre. Auf diesem Level gibt es keine Wohlfühlinvestments mehr. Die Angst, zu teuer gekauft zu haben, wird zum ständigen Begleiter.

Der DAX hat auf Jahresbasis 22 Prozent zugelegt, so etwas kann natürlich nicht einfach so fortgeschrieben werden. Den letzten Kampf haben vorerst die Bullen gewonnen, größte Wachsamkeit bleibt angebracht. An den skizzierten Ausbruchlevels nach oben und unten können Limits mit darauffolgenden engen Absicherungen gelegt werden.

Der Euro kratzte an der 1,20 und holt nochmals Luft. Dieser Bereich sollte kein Problem sein und bald übertroffen werden. Rohstoffe sollten bis auf Gold erst nach einem Rücksetzer im größeren Stile eingekauft werden. Der Goldpreis nähert sich wieder der 1.300-Barriere. Diese muss endlich fallen für weitere Preissteigerungen. Im Extrembereich hält sich seit Monaten, ja fast Jahren der Zinsbereich auf. Dabei ist der Bund-Future bei 162 bis 163 in Stein gemeißelt. Hier winkt die Jahrhundertchance im Zyklus, die Geduld für diesen Trend wird hingegen auf die härteste Probe gestellt, die vorstellbar ist. Mutige Investoren gehen permanent in Stellung.

 

Die Angst zu teuer gekauft zu haben
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.