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Indizes schalten nochmal auf Angriff

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Alle drei New Yorker Indizes erreichten gestern neue Rekorde. Diese Entwicklung vollzog sich noch bei bescheidenen Umsätzen. Den DAX hievte die Schützenhilfe über 13.400 Punkte. Aus technischer Sicht wird damit ein Kaufsignal generiert. Ob dieses dann auch nachhaltig ausfällt, muss in den kommenden Tagen bestätigt werden. Mit unseren hohen Aktienquoten partizipieren wir vom aktuellen Verlauf. Diese behalten wir derzeit bei, Neuengagements werden zurückgestellt. Bald gehen wir in den nächsten harten Lockdown, der Erfolg dieser Maßnahme verbunden mit der tatsächlichen Dauer bestimmen das kurzfristige Bild. Eine Attacke unsererseits mit vollinvestiertem Kapital auf diesem Niveau, ist deswegen schwer zu rechtfertigen. Im Moment spielen noch zwei andere Gründe die erste Geige an der Aktienfront. Im Monat Dezember hübschen die verschiedensten Investmentadressen bereits frühzeitig ihre Jahresendbilanzen auf. Dieser kosmetische Eingriff trägt den Namen Window-Dressing. Im Jahr gut gelaufene Werte werden weiter zugekauft, Verlierer abgestoßen. So soll am 31.12. das perfekte Bild der eigenen Leistung abgegeben werden. Solche Aktionen treiben die Kurse. Am morgigen Donnerstag findet zudem die Sitzung der Europäischen Zentralbank statt. Dort steht das nächste sagenhafte Rettungspaket von 600 Milliarden Euro zum Anleihekauf auf der Agenda. Diese Liquiditätsspritze wird seit Bekanntwerden bereits von den Märkten gefeiert. Damit bleibt für diese Woche die spannendste Frage, wie die Börsen auf einen positiven Bescheid reagieren. Wie oft habe ich es erlebt, dass in Erwartung einer solchen Entscheidung die Kurse abgehoben sind, um bei Eintritt des Ereignisses den Rückzug anzutreten. Fait accompli, die vollendete Tatsache, wird dieses Phänomen genannt. Im Aktienuniversum treibt weiterhin ein absoluter Star sein Unwesen. Tesla wird mit dem Jahr 2020 in die Geschichtsbücher eingehen. Per heute hat sich diese Aktie im zurückliegenden Jahr versiebenfacht. Es ist eine der größten Übertreibungen aller Tage, funktioniert aber noch. Dabei vollzieht sich Kapitalismus pur-man nehme einen nach Zukunft riechenden Antrieb und verbindet es mit einem charismatischen Firmenboss, die Menschen kaufen dieses Paket blind. Der erste Shortseller hält diesen Druck nicht mehr aus, zieht sich aus seinem Engagement, dass auf fallende Kurse von Tesla spekuliert, zurück. Damit heizt er die Entwicklung des Titels nach oben noch an. In diesem Kontext stehen die globalen Aktienbörsen in starker Abhängigkeit von einem einzigen Unternehmen. So etwas hat es lange nicht gegeben, wir beobachten dieses Schauspiel und warten auf dessen Ausgang.

Es war eine gute Woche

Mit der Entwicklung bei den Rohstoffen können wir in diesen Tagen zufrieden sein. Die Edelmetalle behaupten vorerst ihre wiedererlangte Stärke. Da dies sogar in einem positiven Aktienumfeld auftritt, wächst der Appetit auf mehr. Die Trends sind damit gerettet. An den Terminmärkten halten sich die Spekulanten derzeit bei Gold die Waage. Beim kleinen Bruder Silber fallen die Positionierungen hingegen eindeutig aus. Der Optimismus für die nächsten drei Monate kennt keine Grenzen. Jetzt muss die Bestätigung her, dass es sich dabei nicht um einen Kontraindikator handelt. Öl testet sich an die untere Grenze der Vorcoronazeit heran, die Überwindung ist lediglich eine Frage der Dauer.

Auch hier werden Rekorde gefeiert

Der Rentenmarkt lebt noch. Es gibt ein Anrennen auf den unglaublichsten Stand aller Zeiten. 178 Zähler fielen den Zockern zum Opfer. In Erwartung der EZB-Milliarden tobt sich die Kaufwut aus. Nächste Woche werden wir die nachträgliche Reaktion analysieren. Käufe auf die Gegenbewegung stehen im Raum.

Momentan muss man den Markt permanent neu Analysieren. Wir übernehmen diesen Job für Sie! Schreiben Sie uns einfach!

 

Indizes schalten nochmal auf Angriff
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.