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Jetzt kommt die Atempause

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Stark, stärker, DAX. 2.000 Punkte ohne Unterbrechung legte unser heimisches Aktienbarometer in den zurückliegenden Wochen zu. Jetzt ist es an der Zeit, einmal Luft zu holen. Der November wäre prädestiniert dafür und das technische Risiko beträgt 500 bis 600 Punkte. Neue und alte Konflikte, Gewinnwarnungen von Unternehmen und eine nicht endende Panikmache von Crashpropheten umgeben uns jeden Tag. Die Welt ist aus den Fugen. Wir spüren es lokal und international. Dafür halten sich die Aktienpreise sehr wacker. Diese ganzen schlechten Nachrichten wurden von den Märkten bisher verdaut. Daraus lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen. Auf der einen Seite befinden sich noch ganz viele Papiere bei hartgesottenen und erfahrenen Börsianern. Diese lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen, Angsthasen hätten bei dem gigantischen Druck längst ihre Nerven verloren. Natürlich gab es auch genügend Börsianer, die in den vergangenen Jahren auf fallende Kurse gewettet haben. Die Verluste für diese Spekulationen gehen in die Milliarden. Darunter waren auch prominente Namen, zu finden. Die Börse ist und bleibt unlogisch, tut immer das Gegenteil des Erwarteten. Wie ein Betrunkener lacht sie bei schlechten Nachrichten und weint bei guten. Zudem fehlen den riesigen Geldmengen die Anlagemöglichkeiten. Geld wird seit Jahren gedruckt, erhält keine Zinsen und ist das Papier nicht wert, aus dem es hergestellt ist. Tatsächlich kann uns das System und deren Währung irgendwann um die Ohren fliegen. Alle Sachwerte, wie auch Aktien würden vorrübergehend dramatisch an Wert verlieren. In einer möglichen neuen Währung hätte man dann aber die Chance, mit genau diesen Papieren erneut eine Wertsteigerung zu erzielen. Bargeld kann ausgetauscht oder wertlos werden, unsere Vorfahren haben diese Erfahrung durchleben müssen.

Nächster Versuch

Die Edelmetalle bilden immer noch ihren Boden aus. Es ist eine zähe Veranstaltung. Letzte Woche übernahmen die Bären noch einmal das Zepter und schickten die Preise in den Keller. Davon dürfen wir uns nicht verrückt machen lassen. Der Trend ist noch ganz am Anfang und dementsprechend eine schwere Geburt. Von der Technik her ist alles im grünen Bereich und der Verlauf noch vollkommen normal. Bei den ganzen globalen Risiken wäre es fatal, zur Streuung eines Vermögens, auf Edelmetalle zu verzichten. Als Sachwert profitiert diese Anlageklasse von der Gelddruckerei und bei einem Gau auf dieser Welt würde das eine erstklassische Versicherung darstellen. Öl verteidigt 60 USD und erfüllt genau die Erwartungen. In den folgenden 12 Monaten ist eine Verteuerung der Normalfall.

Bald spielt hier die Musik

90 Prozent der Marktteilnehmer gehen weiterhin von Nullzinsen oder stärkeren Negativzinsen aus. Der Bund-Future, das wichtigste Barometer für den deutschen Anleihemarkt, zeigt schon eine Weile die gegenläufige Entwicklung an. Seit ewigen Zeiten wurden 170 Punkte unterboten, 166 wären das nächste Ziel. Wir sind investiert und bleiben am Ball.

Jetzt kommt die Atempause
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.