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Start in das neue Jahr geglückt

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Stück für Stück tastete sich der Deutsche Aktienindex an den Widerstandsbereich bei 14.700-14.800 Punkten heran. Dort endete die letzte Erholung im Dezember. Bei einem nachhaltigen Überbieten dieser Grenze wäre der nächste Ausbruch gelungen, mit dem es dann eine Etage weiter nach oben ginge. Der Test dafür ist angelaufen. So oder so strahlt unser Aktienmarkt Stärke aus. In der zurückliegenden Woche lieferten weder das US-Notenbankprotokoll noch der amerikanische Arbeitsmarktbericht in der Theorie die perfekten Signale. Die Börse ist eben kein Wunschkonzert. Trotzdem klettern die Kurse, das ist ein positives Zeichen. Seit Ewigkeiten gelingt es dem Deutschen Aktienindex, sich von der Leitbörse in New York etwas abzukoppeln. Ob es bei einer Eintagsfliege bleibt, dafür ist ebenfalls die Prüfung auf den Weg gebracht. Schlussendlich hakte der DAX obendrein eine weitere schlechte Nachricht ab. Im November fielen die Auftragseingänge für die deutsche Industrie um 11 Prozent auf Jahressicht. Es ist der tiefste Stand seit Juli 2020. Natürlich finden wir hiermit einen wichtigen Frühindikator vor. Für die Börse ist dieser bereits Vergangenheit. Beim Blick nach vorn, auf die kommenden 12 Monate preist der Markt ökonomische Erleichterungen sowie Verbesserungen ein. Von Tag zu Tag werden die Sorgenfalten der Pessimisten größer. Sie wetteten zum Teil auf fallende Kurse, verlieren damit seit Wochen viel Geld. Andere sitzen auf Bergen von Cash, welches in Hochinflationszeiten keine Rendite abwirft. Solche Begleitumstände verschärfen den Anlagedruck, was im Verlauf des ersten Quartals zusätzlichen Rückenwind ermöglichen kann. Auferstanden aus Ruinen ist der chinesische Aktienmarkt. Seit dem Crash im zweiten Halbjahr 2022 gehört die Börse in Shanghai damit zu den erfolgreichsten. Die Lockerung der Covid-Politik schürt Hoffnungen auf einen weniger rigorosen Kurs der Regierung in allen anderen Sektoren. Seit langer Zeit zieht dieser Lichtblick frisches Kapital an, dass auf Grund der Rahmenbedingungen im Reich der Mitte, besonders scheu ist. Über allem schweben trotzdem die politischen Spannungen mit Taiwan. In Summe ergibt sich hingegen ein kleines Chancenplus.

Gold und Silber glänzen

Große Terminspekulanten zeigen den fünften Monat in Serie starke Zuversicht für steigende Goldnotierungen. Dies färbt nun auf Kleininvestoren und damit die Masse ab. Folglich gewinnt die Aufwärtsbewegung an Breite, das ist gut so. Nach vielversprechenden Versuchen führt der Silberpreis derzeit ein Schattendasein. Während Gold die Allzeithöchststände in der Ferne erblicken kann, fehlen bei Silber zum Hoch aus dem Jahr 2011 (50 USD) noch über 100 Prozent. Das ist eine Hausnummer. Selbst Elon Musk wird immer wieder mit dem weißen Metall in Verbindung gebracht. Er sei ein großer Fan, die Gerüchte gehen sogar bis zur Übernahme einer eigenen Silbermine. Selbstverständlich kennt der Visionär die wertvollen Materialeigenschaften, die besonders in seinen Projekten Verwendung finden. Ein schwächelnder US-Dollar unterstützt die Stärke der Edelmetalle. Beim Ölpreis ist der Ausflug über 80 USD erst einmal beendet. Auf mittlere Sicht liegt ein abermaliges Überbieten im Bereich des Möglichen.

Beruhigung der Gemüter

Am Rentenmarkt wurden die Äußerungen der Federal Reserve gelassen aufgenommen. Damit verharrt der Bund-Future mit 136 Zählern in der Nähe seiner Mehrjahrestiefststände. Auch die US-Anleihen treten auf der Stelle. Die Notenbanker der Vereinigten Staaten möchten die Leitzinsen auch in Zukunft erhöhen. Von Experten werden mindestens zwei weitere Schritte in Höhe von 0,25 Prozentpunkten als wahrscheinlich angesehen. Der Sehnsucht nach einem Stopp oder gar einer Wende wurde vorerst eine Absage erteilt. Bei den jüngst veröffentlichten Wirtschaftszahlen lässt sich mit einiger Fantasie herauslesen, dass damit die Last auf den Schultern der FED geringer geworden ist.

Start in das neue Jahr geglückt
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.