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Umbrüche

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Nach unzähligen Verlusttagen in Folge bäumen sich die Optimisten mit aller Kraft gegen einen weiteren Verfall. Aus technischer Sicht ist eine Gegenreaktion auch überfällig. Fällt die Börse, geht diese zwei Schritte nach unten und einen nach oben. Eine Erholung ist aus diesem Grunde auch vollkommen normal. Oder steckt doch mehr dahinter? Bis jetzt natürlich noch nicht, wir bräuchten die Rückeroberung der so wichtigen 12.000-Punktemarke. Trotzdem sorgte dieser Tage eine politische Meldung aus Deutschland für eine Beschleunigung der Aufwärtstendenz. Die Investoren spielen die Merkelwette, also auch auf einen Rücktritt als Kanzlerin. Politische Börsen haben kurze Beine, aber eine gefühlte Runderneuerung im eigenen Land kann auch wirtschaftliche Bereiche zusätzlich beleben. Die Chance auf eine Jahresendrallye bleibt so oder so erhalten, von welchem Punkt diese startet, entscheiden die kommenden Tage. Auch ein immer noch möglicher Ausverkauf nach unten, würde diese Tatsache nicht verändern. Der nächste Anstieg beginnt bei Plan B sogar von einem gesünderen Fundament.

Inflationsängste

Der jüngste Anstieg bei Gold und Silber bekommt eine Denkpause.
Dabei sollte das Kaufsignal vom wichtigsten Edelmetall bei 1.220 USD
unbedingt verteidigt werden. Für diesen Sachverhalt steht zum einen
die stärkere Wahrnehmung von Krisen und zum anderen die
Bewusstseinszunahme, dass diese jahrelange Gelddruckerei der Noten-
banken irgendwann zu Inflation führen muss. Öl und andere Industrie-
rohstoffe vollziehen eine vorbildliche Konsolidierung und sollten
spätestens in ein paar Wochen für den nächsten Anstieg bereit sein.

Noch bleibt es, wie es war

Durch die Erholung an den Aktienmärkten zogen sich wenige
Investoren aus dem „sicheren“ Hafen der Anleihen zurück. Dies hat
zu einem unmerklichen Anstieg der deutschen Zinsen geführt. Der
große Knall blieb abermals aus, beim Bund-Future stehen immer
noch über 160 Punkte auf der Uhr. Im schlimmsten Fall müssen wir
bis 2019 auf die überfällige Zinswende warten. Spätestens dann will
die EZB ihre krankhafte Politik ändern oder überdenken.

 

Umbrüche
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.