Teilen
Ängste

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Ein erneuter Dämpfer an der Wall Street setzte der jüngsten Erholung am deutschen Aktienmarkt ein abruptes Ende. Besonders heftig erwischte es die amerikanischen Technologieaktien, diese wurden regelrecht verprügelt. Insgesamt muss diese Korrektur als sehr gesund angesehen werden. Die Bewertungen im Hightechsektor sind viel zu weit vorausgelaufen. So langsam nähern wir uns vertretbareren Niveaus, eine kurzfristige Übertreibung nach unten in Form eines Ausverkaufs liegt weiterhin im Bereich des Möglichen. Weitere Aspekte belasten die Psyche etlicher Börsianer. Da wären zum einen die schlechtesten Quartalszahlen von US-Unternehmen in den letzten 5 Jahren und zum anderen schrumpfte die deutsche Wirtschaftsleistung erstmals seit 2015. Beide Sachverhalte beruhigen nicht die derzeit geschundene Anlegerseele, liegen aber trotzdem in der Vergangenheit. Die Börse wird nach der aktuellen Schwächephase, die uns noch ein paar Wochen begleiten kann, den Blick in die Zukunft richten. Sehr faire Bewertungen und eine beste Liquiditätsverfassung werden eine treibende Kraft vor allen Dingen bei
deutschen und europäischen Aktien sein.

Unlogik pur

Öl sowie weitere wichtige Industrierohstoffe reagieren nach den heftigen Anstiegen der Vergangenheit stark zurück und vollziehen die längst überfällige Konsolidierung. Dagegen zählen Edelmetalle zu den „billigsten“ Rohstoffen überhaupt, diese sind aktuell sogar die preiswerteste Anlageklasse. Vor einigen Tagen wurde der gerade erst begonnene Versuch der Erholung jäh ausgebremst. Im Zusammenhang mit dem deutlichsten Inflationsanstieg der zurückliegenden 10 Jahre in Deutschland, wirkt dies wie blanker Hohn. Börse kann brutal und unlogisch sein, Menschen, die schon lange dabei sind, können ein Lied davon singen. Auf Sicht lohnt sich die Geduld, weil die Logik sich nach einer schmerzhaften Verzögerung schlussendlich durchsetzt.

Zins JoJo

Der Bund Future zieht immer dann an, wenn sich die Investoren ängstlich aus Aktien zurückziehen.  Umschichtungen von Dividendentiteln hin zu Anleihen lassen das Rentenbarometer erneut über 160 Punkte ansteigen. Damit sind die deutschen Zinsen trotz der Inflationsneuigkeiten erneut gefallen. Erst eine Entspannung am Aktienmarkt dürfte den Bund Future  abermals unter Druck setzen und die Zinsen endlich anziehen lassen.

 

Ängste
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.