Nach der Jahresmitte schalten die Aktienmärkte einen Gang vorwärts. In New York gingen die Kurse bereits seit geraumer Zeit Richtung Norden. Dem Ganzen schadet das Attentat auf Donald Trump nicht. So konnten im Gegenteil die Indizes des weltweit größten Aktienmarktes von dem Schockereignis profitieren. Damit sehen zumindest per heute die Marktteilnehmer in dem Ex-Präsidenten die bessere Zukunftslösung für die USA als im jetzigen Amtsinhaber. Bis zur tatsächlichen Wahl kann noch eine Menge passieren, deswegen bleiben Wetten auf den finalen Ausgang verfrüht. Etwas Druck aus dem Kessel nahm am Montag der Spielverderber der zurückliegenden Monate. Herr Powell (Chef US-Notenbank) sieht überraschenderweise Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung. Darüber hinaus warten die Währungshüter nicht mit ihrer ersten Zinssenkung bis das ausgegebene Preissteigerungsziel bei 2 Prozent p.a. liegt. Solche Äußerungen gefallen den Aktionären. Somit rückt die Tagung im September in den hoffnungsfrohen Fokus. Traditionell starteten Ende der vorausgehenden Woche die amerikanischen Bankengiganten den Zahlenreigen der Unternehmen zum 2. Quartal. Wieder einmal konnten Branchenanführer wie Goldman Sachs (Banken) sowie BlackRock (Vermögensverwalter) mit ihrem Zahlenwerk überzeugen. Es war zumindest ein solider Auftakt, auch wenn nun die ersten Gewinnwarnungen dies- und jenseits des Großen Teiches einige Schockwellen verbreiten. Wenn Kurse hoch notieren, muss bei der kleinsten Enttäuschung mit empfindlichen Abschlägen gerechnet werden. Besonders in der angelaufenen Veröffentlichungsperiode findet eine zum Teil schmerzhafte Trennung der Spreu vom Weizen statt. Hart bestrafte Qualitätsunternehmen bieten aber auch Chancen und laden unter Umständen zu Investitionen ein.
Käufer bleiben am Drücker
Vergangene Woche drückten die Investoren von Edelmetallen verstärkt auf das Gaspedal. Gold konnte dabei sogar die Grenze von 2.400 USD zurückerobern. Der kleine Bruder, Silber, arbeitete bereits am nächsten Kaufsignal. Dabei erwies sich die Hürde bei 32 USD pro Feinunze weiterhin als zu hoch. An dem starken Widerstand scheint es mehrere Anläufe, zu brauchen. Rückenwind für die Edelmetalle erfolgte durch die Veröffentlichung der Verbraucherpreise aus den USA. Im Juni ist der zugrundeliegende Index im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,0 Prozent gestiegen, was unter den Erwartungen lag. Zudem gab es dort immerhin auf Monatsbasis den ersten Rückgang seit 2020. Dadurch mögliche Zinsherabsetzungen beflügeln Gold & Co. Der Ölpreis bleibt in der engen Seitwärtsspanne gefangen. Hier wirkt ein robusterer US-Dollar als Bremsklotz, da Öl für Nichtdollarstaaten eine Verteuerung erfährt. Schwächere Konjunkturdaten aus Asien gaben Erwartungen für eine anziehende Nachfrage aus der Region vorerst einen Dämpfer.
Jüngste Daten führen zu Investments
Letzten Mittwoch schauten die Finanzmarktakteure gespannt auf die beiden Reden des amerikanischen Notenbankchefs. Grandiose Neuigkeiten gab er nicht zum Besten. Wer eine klare Antwort auf die zukünftige Zinspolitik der Federal Reserve erwartet hatte, wurde enttäuscht. Jerome Powell redete um den heißen Brei, ließ sich alle Optionen offen. Dann atmeten die Händler von festverzinslichen Wertpapieren mehrheitlich auf. Wichtige Inflationskennzahlen lagen etwas unter den vorherigen Schätzungen. Als Schlussfolgerung sehen die Experten mehr Handlungsspielraum für die Notenbanker für eine mögliche Zinssenkung in den Vereinigten Staaten. Ein erster Schritt in diese Richtung für den Monat September erfuhr damit eine Verfestigung. In der Konsequenz zogen die Kurse bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen durch neuerliche Investitionen an. Als Ergebnis gibt deren Rendite auf nunmehr 4,17 Prozent p.a. (Jahreshoch: 4,74% p.a. April 2024) nach. Dadurch angetrieben klettert unser Bund-Future auf über 132 Zähler.