In der Finanzwelt schafften es die zum Teil heftigen Kursaufschläge auf etliche Titelseiten der entsprechenden Medien. Selbst die Klatschpresse sieht sich zur Berichterstattung gezwungen. Im Internet nimmt die Anzahl von Influencern zu, die ihre Finanztipps zum Besten geben. Junge, unerfahrene Personen empfehlen auch riskante Investments und bestreiten damit ihren Lebensunterhalt. Natürlich stehen bei den hier genannten Veröffentlichungen die gehypten Technologieunternehmen im Mittelpunkt. Aber selbst innerhalb der Branche fallen erhebliche Unterschiede auf. Nicht jede Hightech-Aktie erlebt den Höhenflug. Die auffälligen Kaufströme finden ihr Ziel in einer überschaubaren Anzahl an Firmen. Dort sollte mindestens ein Bezug zu „Künstlicher Intelligent“ oder „Big Data“ vorhanden sein. Werte aus der Old-Economy führen zum großen Teil ein Schattendasein. Ihnen fehlt die elektrisierende Story, die Kurse liegen überwiegend weit unter den Allzeithochs. Folglich existiert derzeit ein Klumpenrisiko an der Börse. Es fehlt die notwendige Breite. Verschiedene Optionen der Annäherung in der Bewertung von „Alter“ und „Neuer“ Wirtschaft sind durchaus möglich. Trotz allem lohnt ein nüchterner Blick auf die nackten Fakten. In der vorgelegten Geschwindigkeit können Technologieaktien nicht ewig steigen. Fahnenstangen in den Charts zeigen außergewöhnliche Verläufe auf. Der Euphorie geht bisher nicht die Puste aus. Mit dem Hulber-Newsletter-Index für die Nasdaq (Technologiebörse USA) wurde mit über 95 Prozent ein noch nie existierender Optimismus gemessen. Gleichzeitig liegt eine Reduzierung der Barquote bei den internationalen Fondsmanagern auf nur noch 4,2 Prozent vor. Beide Faktoren fungieren als eine Art Frühmahnungssystem. Weitere Kurssprünge durch Hochgefühle bleiben immer möglich. Eine Nichtbeachtung der damit verbundenen Risiken ist schwer begründbar.
Die Kauflust kehrt zurück
Zum Ende der vergangenen Woche konnten die Edelmetalle kräftige Zugewinne verbuchen. Niedrigere Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten verleihen den Preisen Rückenwind. So schafft der Goldpreis einen komfortablen Abstand zur bedeutenden Grenze von 2.000 US-Dollar. In Sichtweite gerät jetzt sogar das Allzeithoch. Dabei bleibt diese Stärke in einem schwierigen Umfeld beachtlich. Nach wie vor locken Konkurrenzanlagen mit satten Renditen. Zudem zeigt die amerikanische Währung weiterhin ihre robuste Verfassung. Diese Fakten stellen grundsätzlich für Edelmetalle Belastungen dar. Silber profitiert im Schlepptau prozentual noch stärker. Damit rücken wir an den kleinen Widerstandsbereich bei 24 USD pro Feinunze heran. Ab heute unterliegen Gold & Co gleich mehreren Prüfungen. Wichtige Konjunkturdaten sowie die Reden des Notenbankchefs entscheiden kurzfristig über den weiteren Verlauf. Beim Ölpreis erleben wir eine zähe Seitwärtsentwicklung. Globale Wachstumsängste bleiben die treibende Bremskraft.
Höhere Renditen tendieren seitwärts
Am Rentenmarkt herrscht seit geraumer Zeit Stille. Ein lustloser sowie schwankungsarmer Handel prägt den Verlauf. Auf die veränderten Rahmendaten bezüglich späterer Zinssenkungen stellten sich die Akteure ein. Nun wirft die nächste Sitzung der amerikanischen Notenbank am 20. März 2024 ihre Schatten voraus. Eine Veränderung der Leitzinsen scheint ausgeschlossen. Für die Tendenz danach erhalten wir dieser Tage neue Aufschlüsse. Bei der Rede von Jerome Powell vor dem Kongress werden die Investoren genau hinhören. Darüber hinaus erscheint übermorgen der US-Arbeitsmarktbericht. Dieser bildet die Hauptgrundlage für die Beschlüsse zu den Zinsen seitens der Federal Reserve. Spannung pur ist demzufolge für alle Anlageklassen vorprogrammiert.