Wir erleben erneut in kürzester Zeit ein Wellenbad der Gefühle. Auf den kurzfristigen 1.300-Punkteabsturz beim DAX folgte aus dem Stand eine Erholung von 800 Zählern. Mit diesen Schwankungen sowie den damit verbundenen Nachrichten, müssen wir umzugehen wissen. Die Zweifler, die Kritiker, die Weltuntergangspropheten sind zurück. Jetzt erst folgt die Apokalypse, der echte Crash und die große Depression. Wie Sie bereits wissen, stützen solche Aussagen den Markt. Es macht keinen Sinn in die vergangenen Monate oder auf heute zu schauen. Ein Blick in die weitere Zukunft muss trotz aller vorhandenen Risiken her. Wir befinden uns mitten im größten Anlagenotstand der Geschichte. Unmengen an Liquidität stehen nur wenigen Investitionsmöglichkeiten gegenüber. An der Aktie als Anlageobjekt kommt somit kaum ein Investor vorbei. Zudem werden wir jede Woche über zusätzliche Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken zur Stützung der Wirtschaft informiert. In diesem Dschungel an Hilfspaketen sieht kein Mensch mehr durch. Entscheidend ist nur, dass diese kommen, ihre Wirkung in den nächsten Jahren entfalten. Der Hauptanteil dieser Liquidität wird die Konjunktur befeuern, es bleibt aber auch noch genügend für die Börsen übrig. Außerdem zieht diese Fantasie die Kurse nach oben. In den Vereinigten Staaten sollen jetzt gigantische 1,4 Billionen USD für die heimische Infrastruktur ausgegeben werden, in Deutschland reden wir von bis zu 300 Milliarden Euro. Damit kommt richtig Dampf in den Kessel. Die Experten vom ZEW folgen als Erste meinen optimistischen Prognosen. Sie erhöhten jetzt ihre Erwartungshaltung in Bezug auf die deutsche Wirtschaft, weitere werden wie die Lemminge folgen. Die Aktienkurse sind dann aber schon davongelaufen. Noch befinden wir uns mitten in der Konsolidierung. Die Spanne dafür liegt zwischen 11.000 bis 13.000 Punkten. Ein Ausbruch brächte neue Bewegung in die Märkte. Dabei liegt die höhere Chance auf der Oberseite, die Folge wäre dann ein Angriff auf das Allzeithoch. Sollten wir 11.000 nochmal sehen, wären weitere Käufe unumgänglich.
Zwei Seiten
Öl und Aktien gehen derzeit Hand in Hand. Mit dem Einbruch der Dividendentitel verbilligte sich der Ölpreis um über 10 Prozent. Danach wurde auch hier sofort ein Großteil der Verluste aufgeholt. Die Ölmultis sparen sich gesund, drücken dadurch ihre Gewinnschwelle beim Schwarzen Gold auf 35 USD. Als nächstes Etappenziel stehen 55 USD an, diese Entwicklung kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Bei den Edelmetallen blieb es hingegen ruhig. Die enge Bandbreite besteht, in dieser laufen wir weiter seitwärts. Eine größere Ausbruchschance liegt für die nördliche Himmelsrichtung vor.
Angst und Zinsen
Nach dem Minicrash an den Aktienbörsen zog der Bund-Future an und ließ die Zinsen abermals sinken. Umschichtungen von Aktien zu Anleihen waren der bestimmende Grund. Mittlerweile entspannt sich die Situation, Gelder bewegen sich in die umgekehrte Richtung. Ein Trendsignal ist hingegen noch weit und breit nicht in Sicht.