Trotz erheblicher Unsicherheiten halten die Aktienkäufer dagegen. Der Deutsche Aktienindex kämpfte sich sogar über die Grenze von 15.000 Punkten zurück. Für die aktuelle Stimmung stellt es eine beachtliche Leistung dar. Bisher konnte jede auflodernde Flamme auf dem Krisenherd des Bankensektors eingedämmt werden. Weitere Übernahmen sowie Zwangsfusionen sollen die Branche stabilisieren. Erhebliche Zweifel an der Gesamttragfähigkeit bleiben für etliche Beobachter aber bestehen. Nun ist sogar die Deutsche Bank zum Angriffsziel mutiert. Leerverkäufer streuen Gerüchte und wetten auf fallende Kurse. Eine erste Attacke wurde Anfang der Woche beeindruckend abgewehrt. Dazu trugen indirekt Kommentare aus dem Umfeld der amerikanischen Notenbank bei. Das einheimische Bankensystem sei in der Breite solide und sicher. Wenn nötig, ist man bereit, die Liquiditätshilfen auszuweiten. Am Montag veröffentlichte das ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für den Monat März. Demnach hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbessert. Es ist der fünfte Anstieg des wichtigen Konjunkturbarometers in Folge. Mitten im Bankenbeben stellt so eine Entwicklung einen Lichtblick dar. Wir halten an unserer breiten Streuung mit vier Anlageklassen fest. Für das derzeitige Umfeld ist dies die bestmögliche Taktik. Eventuelle Rückgänge am Aktienmarkt würden Zukäufe nach sich ziehen. Die Bewertung des DAX sowie die negative Realverzinsung lassen höhere Spielräume für Dividendentitel zu. Obwohl höhere Zinsen den Wiedereinzug in unseren Alltag finden konnten, frisst die markante Inflation das Vermögen der Anleger systematisch auf. Sachwerte wie Aktien sollten aus diesem Grund einen wichtigen Bestandteil innerhalb eines Portfolios einnehmen.
Rücksetzer nach Kaufansturm
Nach der riesigen Kaufwelle bei Gold folgt der erwartete Kater. Über den Terminmarkt deckten sich vergangene Woche kleine und große Spekulanten mit dem Edelmetall ein. In Dekaden von extremen Unsicherheiten sowie Verlustängsten greifen Menschen gerne zu Substanz. Gold ist das älteste Zahlungsmittel der Welt, hat Kriege, Währungsreformen und Zusammenbrüche, überlebt. Zudem ist es nicht beliebig vermehrbar, diese Knappheit verspricht immer einen Preis. In unseren wilden Zeiten bleiben die Edelmetalle eine elementare Depotabsicherung. Technisch bewegen wir uns nun im Niemandsland. Erst wenn die Gefühle wie Panik in den Hintergrund treten, ergibt sich ein klareres Bild. Am Ölmarkt hält der Preis dem Pessimismus stand. Von den jüngsten Tiefstständen ging es etwas bergauf. Immer noch wird der Ölpreis als Konjunkturindikator angesehen. Damit würde per heute zumindest keine schwere Rezession angezeigt.
Anleihen pendeln aus
Obwohl die Finanzmärkte zittern, packte die amerikanische Notenbank die nächste Zinserhöhung um 0,25 Prozent aus. Die Hoffnungen auf eine Pause wegen der Bankenprobleme waren dahin. Zinssenkungen im laufenden Jahr scheinen ebenfalls vom Tisch. Am Ende trat das Erwartete ein, bisher können die Börsen damit umgehen. Nach den zuletzt hektischen Käufen läuft die Normalisierung an. Der Bund-Future fällt in Schritten von 140 auf 135 Zähler. Dadurch geht es für die Renditen in den Vorwärtsgang. Nebenbei verteidigt die Federal Reserve, wie zuletzt die EZB, die zukünftige Bekämpfung der Inflation. Bankenrettungen stünden dann erst an zweiter Stelle. Natürlich würden Notkredite sowie Liquiditätsunterstützungen zur Verfügung gestellt. Verantwortung zum Bankenerhalt müsste ebenso von der Politik übernommen werden. Schlussendlich reichten die Äußerungen für eine vorrübergehende Beruhigung der Gemüter.