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Auf kurze Sicht sind die Risiken größer als die Chancen

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Der Sommer verläuft bisher ruhig an den Aktienmärkten. Innerhalb kurzer Zeit wurde der letzte Schwächeanfall konsequent hochgekauft. Beim deutschen Aktienindex reichte es nochmals für 13.000 Punkte. Im Schatten der amerikanischen Technologietitel gab es in den zurückliegenden Wochen etliche Rekordjagden. Mittlerweile verkörpern Tesla, Amazon und Co ein Drittel des gesamten S&P-Index. Ein Großteil des Tagesumsatzes entfällt nur noch auf die erwähnten Titel. Diese Art der Party gefällt mir überhaupt nicht und birgt zahlreiche Risiken in sich. Eine vergleichbare Konstellation hatten wir zuletzt in den Jahren 1999/2000. Das Ende ist bekannt. Natürlich herrschten damals höhere Zinssätze, die der Aktienparty den Hahn zudrehten. Heute werden wir mit frischem Geld überschwemmt, was die Märkte auf Sicht hervorragend absichert. Trotzdem müssen wir auf der Hut sein. In den derzeitigen Bewertungen ist hoher Optimismus eingepreist. Eine richtige Bereinigung gab es seit März nicht mehr. Die Zinsen sind zwar am Boden, dafür haben wir aber Corona und die abermalige Verschärfung im Handelsstreit. Zudem bröckelten in der letzten Zeit die Börsenumsätze auf ein minimales Niveau. Marktteilnehmer bleiben fern, gehen keine neuen Engagements ein oder ziehen sich Schritt für Schritt zurück. Bei so einer Ausgangslage darf keine einzige schlechte Nachricht kommen, ein schmerzhafter Rutsch wäre die Folge. Es ist und bleibt auf kurze Sicht ein Ritt auf der Rasierklinge. Mit der riesengroßen Angst vor einer weiteren Welle bei Corona bleibt die Anlegerpsyche unter Höchstdruck. Diesen Stress müssen wir uns nicht antun. Aus Sicherheitsgründen wurden bei den Aktienanlagen nochmals Gewinne mitgenommen, die Barquote erhöht. So können wir gelassener in den Spätsommer gehen. Unsere Chancen werden kommen, auch wenn das noch eine Weile dauern kann. Ich trage die Verantwortung für ihr Geld, mit dieser Aktion möchte ich Flagge zeigen.

Die Kapelle spielt

Seit zahlreichen Monaten erfüllt uns die Entwicklung bei den Edelmetallen mit Freude. Wir hatten rechtzeitig auf diesen Trend gesetzt, dieser verläuft wie im Bilderbuch. Stattliche Gewinne reizen zur Realisierung von Erträgen. Solange die oben beschriebenen Risiken existieren, bleiben wir voll bei der Stange. Mit einem Knall wurde die jüngste Übertreibung bei Gold und Silber bereinigt. Jetzt greifen die Bullen bereits wieder an. Bei Gold könnten mehrere Anläufe notwendig sein, um die 2.000 USD zu knacken. Imponierend verlief der Ausbruch für Silber, der Fantasie nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Öl notiert stabil bei 45 USD, zeigt noch keinerlei Schwäche. Eine enge Korrelation zum Virus sowie den Aktien bleibt bestehen.

Zinsen unmerklich gestiegen

Dieser Trend ist kein Trend. Seit Jahren wird der Patient mit frisch gedrucktem Geld, trotz Koma, am Leben gehalten. Damit bleiben die Kurse der Anleihen auf Extremniveau und der Sparer erhält keine Zinsen. Unter 176 Zähler rutschte zuletzt der Bund-Future, nun zieht dieser wieder an. Die langweilige Beobachtung dieser Szenerie gehört trotz allem dazu.

Momentan muss man den Markt permanent neu Analysieren. Wir übernehmen diesen Job für Sie! Schreiben Sie uns einfach!

 

Auf kurze Sicht sind die Risiken größer als die Chancen
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.