Je nach Meldungslage schlägt das Pendel fast täglich in die eine oder andere Richtung. Unter dem Strich halten sich Optimisten/Käufer sowie Pessimisten/Verkäufer die Waage. Es kam bisher zu keinem Über-beziehungsweise Unterschreiten wichtiger technischer Linien. Das Korsett schnürt sich selbst immer enger und erzwingt damit eine Entscheidung in der näheren Zukunft. Für den DAX ergibt sich eine Spanne von 13.500 bis 14.200 Zähler. Innerhalb dieser Bandbreite befinden wir uns im Niemandsland. Erst bei einem Ausscheren darüber oder darunter ergäbe sich eine kurzfristige Perspektive. Dabei sollten die begleitenden Börsenumsätze nicht vernachlässigt werden. Für einen neuen Trend braucht es auch ein tragfähiges Volumen. Unterstützend wirkten etliche Nachrichten von der fundamentalen Seite. Der überwiegende Teil der Unternehmen ist außergewöhnlich gut durch die Pandemie gekommen. Eine Weltwirtschaftskrise, wie von den Untergangspropheten diagnostiziert, ist nicht in Sicht. Für die Zeit nach Corona signalisieren die Firmenbosse umfangreiche Investitionen. Das wird konjunkturstützend wirken. Wieder einmal zeigt sich, wie flexibel und anpassungsfähig das ganze System auch ohne politische Hilfe sein kann. Das Ausweichen Richtung Internet verbunden mit schnellerem Fokus auf Digitalisierung beschleunigt den Eintritt in ein neues Wirtschaftszeitalter. Begleitet von einem raschen Durchimpfen der Bevölkerung nährt dieser Vorgang die Hoffnung auf den nächsten Konjunkturfrühling. Damit würde in diesem Jahr so oder so der Grundstein für weiter steigende Aktiennotierungen gelegt. Wir sind bereits ordentlich engagiert und passen die Investitionsquote je nach Verlauf an.
Sorgenfalten auf der Stirn
Den Edelmetallanlegern vergeht im derzeitigen Umfeld das Lachen. Alles, scheint zu steigen, nur in diesem Sektor ist der Wurm drin. Noch Mitte letzter Woche gab es ein Aufbäumen, am Freitag folgte dann ein großer Abverkauf, bei dem zumindest Gold eine wichtige Unterstützungsmarke gerissen hat. Dadurch befinden wir uns zu einer noch bedeutenderen Grenze bereits in Schlagdistanz. 1.700 USD sollten vom Goldpreis unbedingt nicht nachhaltig unterschritten werden. Hier verläuft das letzte Tief vom Juni 2020. Es wäre der Bruch des Trends und könnte Gold für längere Zeit ins Abseits stellen. In der Presse müssen die Edelmetalle als Prügelknabe für alles herhalten. Diese Anlageklasse ist für Rentner, ein Vehikel aus der Steinzeit, der Bitcoin ist das neue Gold, bei steigenden Zinsen ist dieses Investment sinnlos, diese Meinungen seien stellvertretend genannt. Fakt ist, dass es mehr Verkäufer als Käufer gibt, sonst würde der Preis nicht fallen. Die aufgeführten Gründe können Motive dafür sein. Zusätzlich steht einigen Investoren nach den Spekulationsorgien der vergangenen Zeit das Wasser bis zum Hals. Sie brauchen Liquidität, um aufgebrochene Löcher zu stopfen. Dafür werden auch Edelmetalle verkauft. Die Stimmung ist so schlecht geworden, es provoziert fast schon eine antizyklische Einladung. Gold und Silber sind schwer angeschlagen, trotzdem sollten wir an den Beständen festhalten. Die nächste Krise kommt bestimmt, dann gibt es eine Renaissance. Steigende Zinsen „schaden“ Gold, das ist aber nur die halbe Wahrheit. Ein Zinsanstieg verkörpert am Ende immer das Anziehen der Inflationserwartung. Als Schutz vor Geldentwertung, wäre dann ebenfalls an dieser Stelle mit einem Comeback zu rechnen. Öl sowie Industriemetalle haben sich eine Pause verdient. Diese wird dringend benötigt, um die stark überkaufte Marktlage abzubauen.
Wieder einmal die Notbremse gezogen
Dies- und jenseits des Atlantiks fielen die Kurse von Anleihen im Eiltempo und damit kletterten die Renditen (Zinsen) bei den wichtigen Laufzeiten von 10 Jahren. Zweimal gab es einen Tageszuwachs von über 10 Prozent! Dadurch stieg die Nervosität unter den Börsianern, stärker noch bei den Notenbänkern. Sofort signalisierte die EZB zusätzliche Anleihekäufe, um die Renditen zu drücken. Bis jetzt hat das gut funktioniert. Was passiert aber, wenn unzählige Anleihen zum gleichen Zeitpunkt auf den Markt geschmissen werden? Davon könnte auch eine Notenbank überrollt werden. Weiter anziehende Verbraucherpreise sprechen ebenso ihre eigene Sprache. Hier bleibt Hochspannung garantiert.