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Behauptet ins neue Börsenjahr

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Ich wünsche allen Kunden und Lesern von Herzen beste Gesundheit im Neuen Jahr. Ohne Katerstimmung startet der Deutsche Aktienindex oberhalb von 16.000 Punkten freundlich in die neue Dekade. Bereits vor dem Jahreswechsel entwickelten Aktien nach dem Omikron-Schock relative Stärke. Dies konnte mit dem Phänomen Window-Dressing (Aufhübschen der Kurse) abgetan werden. Nun steht bereits eine Art Vorprüfung an. Sehr früh im Jahr müssen große Investmentadressen in Position gehen. Einige Kommentatoren gehen davon aus, dass die Tendenz der ersten Handelswoche den ganzen Januar und der Januar die anschließenden 11 Monate bestimmt. So weit gehe ich nicht, trotzdem steckt in den ersten Börsenaktivitäten eine gewisse Wegweisung. Beherzte Käufe finden derzeit statt, der DAX will Richtung Allzeithoch. Wenn diese technische Hürde fällt, ist der Weg nach oben frei. Viele Hoffnungen beruhen auf milderen Krankheitsverläufen bei der neuen Mutation verbunden mit der Chance auf Herdenimmunität. Ab der wärmeren Jahreszeit käme es wiederholt zu deutlichen wirtschaftlichen Nachholeffekten, wenn auch nicht in allen Branchen. Favoritenwechsel von Corona-Gewinnern zu Verlierern ständen auf der Tagesordnung. Bis zu diesem Zeitpunkt besteht außerdem die Möglichkeit, den Flaschenhals bei Lieferketten etwas zu lockern. Solche Erwartungen nimmt die Börse vorweg. Unser deutscher Markt besitzt Aufholpotential, ist im internationalen Vergleich preiswert. Wenn Superlative in den Himmel geschossen werden, müssen es die Vereinigten Staaten sein. Apple durchbricht als erstes Unternehmen der Welt die Schallmauer von 3 Billionen USD Marktbewertung. Mit dem großen Tagesgewinn vom Montag verteuert Tesla die eigene Kapitalisierung um fast den gesamten Wert von Daimler und BMW gemeinsam. Wo liegen die Grenzen? Was ist irrational? Wir laufen solchen Gigantomanien nicht blind hinterher. Sinnvolles Investieren hat etwas mit Bewertungen und Demut, zu tun. Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah. Neben deutschen Werten baut der chinesische Markt eine hochinteressante Konstellation auf. Nach dem Crash geht es in Summe seit Monaten seitwärts. Hier liegen ansprechende Potentiale für die Zeit danach. Noch ist der Startschuss nicht gefallen, die Konsolidierung kann auch ein zusätzliches Vierteljahr dauern. Ohne Barreserve gehen wir nicht in die kommenden Wochen.

Analysten hauen drauf

Und täglich grüßt das Murmeltier. Auf dem Weg zu einem neuerlichen Aufbruch wurden die Edelmetalle abgefangen. Gold kostete 1.825 USD, für Silber wurden über 23 USD aufgerufen, dann war es das schon wieder mit der Herrlichkeit. Experten von JP Morgan holen die Keule des Bären hervor, sehen Gold lediglich bei 1.520. Mit anziehenden Renditen am Rentenmarkt war es dann des Guten zu viel. Beide Edelmetalle knickten ein. Nur einen Tag später meldet sich ein ehemaliger Veteran von Morgan Stanley zu Wort. Er setzt auf goldene Zeiten, schätzt mindestens 20 Prozent Aufwärtspotential für den Goldpreis ein. Dieses Tauziehen ist typisch, ich stehe auf der optimistischen Seite. Ein ungeschriebenes Gesetz sagt aus, dass Gold im Schnitt 5 Prozent aller Vermögenswerte dieser Welt ausmachen sollte. Im Umkehrschluss bedeutet dies eine Notierung von ca. 3.000 USD. Wer liefert den Anstoß für diese Verhältnismäßigkeit, die über unzählige Jahre gegolten hat? Öl robbt an 80 USD heran, das Übertreffen wird eine Frage der Zeit sein. Erste Kursziele von 100 USD sind ausgegeben, unmöglich erscheint das nicht.

Zinswende für 2022 offiziell eingeläutet

In den USA springt die Rendite auf 1,68% p.a. Zum 52-Wochenhoch von 1,77 % p.a. ist es kein weiter Weg mehr. Durch die klare Ansage der amerikanischen Notenbank müssen wir mit 3 Zinserhöhungen in 2022 rechnen. Eine 2 vor dem Komma bei den Zehnjährigen ist die logische Konsequenz. Wir sind mit einer Anlage auf steigende Zinsen bereits investiert.

Behauptet ins neue Börsenjahr
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.