Bis zum vergangenen Freitag vollzogen Aktien eine seit Wochen andauernde, zaghaft nach oben gerichtete Seitwärtsbewegung bei gemächlichen Umsätzen. Dann schlug am Montag doch noch der Blitz ein. In den Vereinigten Staaten sowie in Deutschland rauschten die Indizes innerhalb kürzester Zeit mit über 4 Prozent in die Tiefe. Der Tagesumsatz beim DAX kletterte dabei von zuletzt 2,25 auf mehr als 5 Milliarden Euro. Diese Korrektur war überfällig. Den Auslöser im klassischen Sinne gab es nicht. Die Medien müssen die Gründe dafür erfinden. Aktuell darf Corona natürlich für fast jede Schieflage herhalten. Am Ende fallen die Kurse immer dann, wenn mehr Börsianer Aktien verkaufen als kaufen. So einfach ist das. Die Motive dafür können so unterschiedlich sein. Am Ende des Tages gilt die alte Börsenregel, dass nicht die Nachrichten die Kurse machen, sondern die Kurse die Nachrichten. Die nächsten Tage werden extrem spannend. Für einen klassischen Ausverkauf sowie eine überverkaufte Marktlage fehlen noch ein paar Zähler nach unten. Das erste Risiko lässt sich bis 12.000 Punkte beim Deutschen Aktienindex rechnen. In dieser Spanne können neue Investments getätigt werden. Dabei wurde zuletzt das Vertrauen in die Aktienkultur in verschiedenen Ländern erschüttert. Mit dem Fall Wirecard verloren vor allem private Anleger Unsummen an Geld, manchmal sogar die Altersvorsorge. In den USA liegen vernichtende Vorwürfe gegen den Wasserstoffspezialisten für Trucks, Nikola, auf dem Tisch. Der Chef trat auch hier zurück, die Anschuldigungen müssen nun aufgeklärt werden. Milliarden von US-Dollar lösten sich am Markt dadurch in Luft auf. Diese Risiken gehören seit Jahrhunderten leider zur Aktienspekulation dazu. Hinterlistiger Betrug kann nie! ausgeschlossen werden. Wirecard war der jüngste schmerzhafte Beleg dafür. Trotz solcher Ereignisse geht an Aktienanlagen kein Weg vorbei. Es kommt auf die Streuung an, damit vermeidet man Totalverluste.
Rohstoffe bleiben nicht verschont
Mit ähnlich starkem Gegenwind müssen sich die Edelmetalle auseinandersetzen. Gewinnmitnahmen setzen ein, lassen die Preise purzeln. Gold rauscht unter 1.900 USD, bei Silber wurden 24 USD unterboten. Lange Zeit konnten die Edelmetalle von zunehmenden Unsicherheiten profitieren. Jetzt ist dies nicht der Fall und das ist ein Novum. Dafür lohnt sich ein Blick auf das große technische Bild. Seit mehreren Jahren befinden wir uns in einem perfekten Aufwärtstrend. Zuletzt sind die Preise zu stark gestiegen. Nun korrigieren wir diese Übertreibung mit einer zweiten Welle. Der übergeordnete Trend bleibt, die Kursziele auf die kommenden 2 Jahre haben Bestand. Dabei kann Gold deutlich über 2.000 USD sowie Silber Richtung 40 USD steigen. Einzig der Ölpreis überzeugte zuletzt. 40 USD wurden stark verteidigt, als zukunftsweisendes Konjunktursignal sollte diese Entwicklung Beruhigung auf manche unsichere Anlegerseele ausstrahlen.
Hauptprofiteur Anleihen
Fast alle Anlageklassen mussten jetzt Rückschläge einstecken. Die erlösten Gelder flossen in Anleihen, hievten den Bund-Future über 174 Zähler. Zinsen gibt es jedenfalls keine. Die Investoren wiegen sich im sicheren Hafen, spekulieren lediglich auf Kursgewinne. Bei der letzten Sitzung der US-Notenbank lautete die Kernbotschaft, dass die Zinsen bis 2023 niedrig bleiben sollen. Für Sachwerteinhaber ist das eine gute Nachricht.
Momentan muss man den Markt permanent neu Analysieren. Wir übernehmen diesen Job für Sie! Schreiben Sie uns einfach!