Das Sommertheater macht in zahlreicher Hinsicht seinem Namen alle Ehre und dürfte in den nächsten Wochen auch wieder eine Beruhigung finden. Stark, stärker, DAX, diese Worte treffen die Entwicklungen der zurückliegenden Tage am besten. Es war ein Ritt auf der Rasierklinge, die 11.300 als letzte Bastion haben vorerst gehalten. Genau an diesem Punkt kam es zu einem beeindruckenden Comeback und jetzt arbeiten wir uns an die so wichtige 200-Tagelinie heran. An dieser Marke treffen oft große Investoren bedeutende Entscheidungen. Etliche Fondsmanager kaufen oberhalb dieses Zweihunderttagedurchschnitts und verkaufen wieder darunter. Natürlich ist dieses Barometer kein Allheilmittel, aber ein Puzzlestein für die gesamte Investmententscheidung. Der abermalige Rücktritt einer italienischen Regierung brachte die Kurse nur kurz unter Druck. Seit Jahrzehnten glänzt die politische Schmierenkomödie in Italien, Stabilität wäre ein wahres Wunder und so haben sich alle Anleger mittlerweile daran gewöhnt. Interessantere Töne, sind aus Washington zu vernehmen. Selbst Trump hat begriffen, dass er mit der letzten Zolldrohung über das Ziel hinausgeschossen ist. Das Weiße Haus versucht, still, heimlich und leise die Schärfe aus dem jüngsten Dialog zu nehmen. Vor der US-Wahl braucht der Präsident weder einen Wirtschaftskollaps, noch einen Einbruch am Aktienmarkt. Im Gegensatz zu Deutschland besitzt in den Vereinigten Staaten fast jedes Baby bis hin zur Oma ein Aktiendepot. Im Gegensatz zu vielen Analysten erwarte ich für die kommenden Monate einen extrem freundlichen Aktienmarkt.
Keine Überraschungen
Die Edelmetalle gingen nach ihrer Angstrallye in die lange überfällige Konsolidierung über. Jeder weitere Anstieg hätte mit einem heftigeren Knall geendet. Jetzt gilt es die überkaufte Situation, über weitere Rückgänge oder bestenfalls eine Seitwärtsbewegung abzubauen. Im direkten Vergleich hält sich Silber etwas besser, kam der kleine Bruder doch auch später aus den Startlöchern. Jetzt werden die kurzfristigen Spieler aus dem Markt geschüttelt, die Anteile wandern zu langfristig orientierten Investoren. Das Unterschreiten von 1.500 USD bei Gold und 17 USD bei Silber stellt keinen Beinbruch dar. Diese Widerstände müssen beim nächsten Angriff Richtung Norden überwunden werden. Wir halten an den Beständen fest, der Aufwärtstrend hat gerade erst begonnen. Öl erobert die beachtete Schwelle von 60 USD zurück und entwickelt sich konträr zu den überwiegenden Analystenkommentaren. Im zweiten Halbjahr rechne ich mit weiteren Zuwächsen.
Rekorde über Rekorde
Die deutschen Zinsen erreichten ein neues Rekordtief und der Bund-Future knackte beinahe die utopische Grenze von 180 Zählern. Diese Bewertung ist absurd aber leider auch real. Im direkten Vergleich müsste der DAX bei 50.000 oder höher stehen. Sie können sich dabei selbst ein Urteil erlauben. Die Fahnenstange nimmt immer krankere Formen an, wird trotz allem mit ständigen Liquiditätszuflüssen gespeist. Jede Fahnenstange hat einmal ein Ende…