Mit wiederholtem Anlauf konnte der Deutsche Aktienindex Ende der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch erreichen. Damit geht der Mai 2023 in die Geschichtsbücher ein. Als Auslöser für den Kursschub konnte die steigende Hoffnung auf eine Lösung im Schuldenstreit der Vereinigten Staaten gesehen werden. Entsprechende Äußerungen Bidens interpretierten die Börsianer in jene Richtung. Dabei spitzt sich dort die Situation abermalig zu. Bis zur Stunde gab es keine Einigung der Streithähne um die Anhebung der Schuldengrenze für den US-Haushalt. Bis Anfang Juni tickt hier die Uhr. Ohne nennenswerte Korrektur sollte die Klettertour weitergehen. Investoren, die auf fallende Kurse gewettet hatten, steht das Wasser bis zum Hals. Ihnen könnte nun sogar ein sogenannter Short-Squeeze ins Haus stehen. Ursprünglich verkauften Marktteilnehmer über Wertpapiere den S&P 500 (wichtigster Aktienindex der Welt, enthält die 500 größten Unternehmen der USA), um diese nach einem erheblichen Kursrückgang billiger zurückzukaufen. Sie rechneten aufgrund der unzähligen Risiken mit einem Crash und lagen falsch. Je weiter das zugrundeliegende Spekulationsobjekt dann steigt, umso höher türmen sich die Buchverluste. Dafür müssen entsprechende Sicherheitsleistungen (z.B. Bargeld) hinterlegt werden. Ist eine Erbringung solcher nicht mehr möglich, folgt die Zwangsschließung der offenen Position. In unserem Fall kaufen die Investoren den oben genannten S&P 500 nicht freiwillig zurück. Infolgedessen würde der Index weiter nach oben klettern. Am heutigen Abend stellt die Federal Reserve ihr aktuelles Protokoll zur wirtschaftlichen sowie monetären Lage in den USA der Öffentlichkeit vor. Im Vorfeld gehen die Anleger in Deckung. Ein Mitglied äußerte sich jüngst zur Geldpolitik. Aus seiner Betrachtung sind zwei zusätzliche Zinserhöhungen im laufenden Jahr vorstellbar. Eine gesunde Zurückhaltung bleibt angebracht. Wir fahren auf Sicht und kaufen bei Rückschlägen.
Weiterer Ausverkauf abgewendet
Nach dem starken Kursverfall der Edelmetallpreise setzt eine vorrübergehende Stabilisierung ein. Wichtige technische Marken wurden dadurch noch nicht zurückerobert. Eine neue Statistik aus den Vereinigten Staaten untermauert die hohe Wahrscheinlichkeit für die Fortsetzung des Aufwärtstrends. Aktuell beträgt der Marktanteil aller Edelmetall-Investitionen in den USA unter 0,5 Prozent. In den zurückliegenden vier Jahrzehnten machte dieser Wert im Schnitt 2 Prozent aus. Eine Wiederannährung an die genannte Größenordnung steht im Raum. Damit würde sich die Nachfrage nach edelmetallbezogenen Vermögenswerten vervierfachen. Neben den ohnehin stabilen Investitionen seitens der Notenbanken fänden Gold & Co eine breitere Käuferbasis vor. Nach der letzten Aufregung bei Öl herrschte Langeweile. Der Kurs war seit einiger Zeit bei rund 75 USD in Stein gemeißelt. Eine Belebung steht demnächst im Bereich des Möglichen. Unter Umständen steuern wir auf ein Angebotsdefizit beim Schwarzen Gold hin, was zu anziehenden Preisen führt. So sind zum Beispiel in den USA die Benzinvorräte auf den niedrigsten Stand seit Mai 2014 gesunken. Außerdem steht die Reisesaison erst noch vor der Tür. China erhöht täglich die Ölnachfrage, was ebenso zu Verknappungen führt.
Die Zinsen stiegen wieder
Eine immer größer werdende Anzahl von Marktexperten geht von einer Zinspause der US-Notenbank im folgenden Monat aus. Bestätigt wurde die Sichtweise in einer gerade stattgefundenen Rede Jerome Powells. Zum ersten Mal konnte diese Tatsache zwischen seinen gewählten Worten heraus gelesen werden. Trotzdem hat auch der Rentenmarkt seine eigenen Gesetze. Die Federal Reserve ist lediglich der Wächter über die kurzfristigen Zinssätze. Bei den entscheidenderen Renditen für längere Laufzeiten hängt die Entwicklung einzig von Angebot und Nachfrage ab. Dort gingen die Kurse jüngst etwas in die Knie, was zu steigenden Sätzen führt. Trotzdem nimmt eine gemächlichere Politik der Währungshüter ein wenig Druck vom Anleihemarkt.