In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.
Die Aktienmärkte verharren weiterhin im Konsolidierungsmodus. Das stärkere Abtauchen, ausgelöst durch den Raketenabschuss Nordkoreas und dem starken Euro wird trotz aller Warnungen und auch Warnzeichen immer wieder abgefangen. Die Bullen, sind immer noch nicht tot zu kriegen. Dabei wird die psychologische Marke von 12.000 Punkten beim DAX immer mehr zur richtungsentscheidenden Barriere. An dieser Schwelle wird kurzfristig die derzeitige Schlacht entschieden. Für stabile oder steigende Kurse sprechen die hervorragenden Konjunkturdaten und noch mehr die mittlerweile schlechte Stimmung der Anleger.
Vor allen Dingen in Deutschland sowie Europa ist von gefährlicher Hysterie, trotz Rekordnotierungen, nichts zu spüren. Das sichert den Markt etwas nach unten ab. Auf der anderen Seite sind Kapitalabflüsse in New York zu registrieren und die technische Seite verschlechtert sich bei den US-Indizes. Es gleicht etwas dem Tanz auf dem Vulkan. Auf diesem Niveau und diesen Rahmenbedingungen muss und darf niemand voll am Aktienmarkt investiert sein. Außerdem kommen wir jetzt unweigerlich in die gefährlichste Jahreszeit. In 7-er Jahren gab es sehr oft zwischen September/Oktober bis November/Dezember schwache Kurse oder auch Crashs. Hier kann es schon deshalb zur selbstprophezeienden Erfüllung kommen. Der Konflikt Nordkorea/USA kann hier jederzeit sein Übriges tun. Unter 12.000 kann sich der Abwärtsdruck ganz schnell beschleunigen.
EUR/USD haben die Verschnaufpause ganz schnell abgeschlossen und haben das Kursziel 1,20 absolviert. Hier setzten berechtigte Gewinnmitnahmen ein. Die 1,20 bedeuten aber wahrscheinlich nur ein Zwischenziel. Dieser unlogische Trend, wegen des Zinsvorteil USD, hat Bestand.
Bei den Rohstoffen muss eine Pause her. Danach sollte der noch jungen Hausse nichts mehr im Wege stehen. Gold erfüllt den Stand des sicheren Hafens. 1.300 wurden nach Ewigkeiten wieder einmal überboten. Diese Anlage muss ins Depot und wird bei jeder Unsicherheit oder Aktienrückgang zulegen. Diese „Versicherung“ hat noch Potential.
In der Angst kaufen die Menschen Anleihen. Den Bund Future hievte dieser Umstand auf über 165. Das kann noch eine Weile so gehen, mutige und weitsichtige Investoren bauen Positionen für die anstehende Zinswende auf und aus.