An den Aktienmärkten gibt es keine Schwäche. Die Börsen eilen von Rekord zu Rekord, beziehungsweise sind auf dem Weg dorthin. Mit allen Mitteln wird versucht, das in der letzten Woche besprochene Window-Dressing am Leben zu halten. Jetzt fangen sogar die Kurse in Deutschland an, zu hüpfen. Dies war in der letzten Zeit nur den Amerikanern vergönnt. Dabei werden wirklich alle aktuellen Risiken komplett ausgeblendet. Solche Märkte machen großen Spaß, bergen im Hintergrund aber ernstzunehmende Gefahren. Auf den zweiten Blick ist diese Party auf ganz dünnem Eis gebaut. Vor allen Dingen in den Vereinigten Staaten springen immer mehr Warnampeln auf rot. Die Bewertung der Technologieaktien dort ist der Realität meilenweit vorausgelaufen. Zuletzt wurde die Rallye wie bei einer Milchmädchenhausse von etlichen Privatanlegern getragen. Dabei wird mit großen Teilen des gesamten Vermögens oder sogar auf Kredit gezockt. An der Wall-Street hat das Verhältnis von Optimisten zu Pessimisten den Stand von Dezember 1999 erreicht. Monate später platzte die Internetblase. Unter den amerikanischen Fondsmanagern werden die niedrigsten Barreserven der vergangenen 20 Jahre gemessen. Jetzt schlägt auch noch das Imperium aus Brüssel zurück. Für die großen Technologieadressen wie Alphabet/Google, Amazon sowie Facebook & Co wird es damit eng, die Uhr tickt. Mit tiefgreifenden Einschränkungen soll schrittweise die politische und auch wirtschaftliche Macht dieser Konzerne zurückgefahren werden. Damit würde es vor allem die Aktientitel treffen, welche die Rekordjagd in den USA erst möglich machten. So ein Cocktail schmeckt mir überhaupt nicht. Aus diesen Gründen wurde die Barquote sofort konsequent auf 40 Prozent erhöht. In den kommenden Wochen halten wir daran fest. Ein Unfall, ein starker Rückgang der Märkte liegt in der Luft. Ab heute bis in den Mai hinein kann dieser Knall jederzeit erfolgen. Unser Problem ist das große Zeitfenster, in dem das Ganze passieren kann. Deswegen werden Geduld und Disziplin unsere wichtigsten Erfolgsfaktoren sein. Wann der Einbruch genau passiert, kann kein Mensch sagen. Noch ziehen die Optimisten die Kurse nach oben, das kann auch weitere Monate so gut gehen. Trotzdem sind Parallelen zur Internet/Neue Markt-Zeit unverkennbar. Es wäre unverantwortlich, dem Ganzen tatenlos zuzuschauen. Jetzt warten wir auf günstigere Kurse und kaufen beim Erreichen dieser im großen Stile ein.
Die Rohstoffe ziehen mit
Im Fahrwasser der Aktien konnte der Ölpreis am deutlichsten von der jetzigen Kaufpanik der Investoren profitieren. Beim Stand von über 50 USD wird die Luft merklich dünner. Ein Schritt zurück muss demnächst kommen. So ein Verlauf stabilisiert den großen Trend und schafft neuerliche Einstiegskurse. Gemächlicher geht es bei den Edelmetallen zu. 2.200 USD für Gold sowie 30 USD für Silber sehen Experten im Jahr 2021 als mögliche Ziele. Hier gehe ich konform. Die spannendste Frage aber lautet, ob die „Krisenmetalle“ auch bei einem Aktiencrash Stärke beweisen können. Zuletzt wurde diese These leider immer wieder negiert.
Ein erhebliches Risiko
An den Anleihemärkten türmt sich ein ungeheuerlicher Berg von 17,5 Billionen! Euro mit Papieren, die eine negative Verzinsung aufweisen. In den letzten 10 Monaten hat sich die Anzahl dieser Anleihen verdoppelt. Drehen die Zinsen am langen Ende deutlicher nach oben, dafür gibt es erste Anzeichen, dann fliegt uns der Rentenmarkt um die Ohren. Wir sind nicht direkt betroffen. Andere Märkte und auch die Wirtschaft, bekämen die Folgen dagegen zu spüren.