Wir behaupten uns beim Deutschen Aktienindex über der psychologisch wichtigen 12.000-Punktemarke und beschleunigen den noch jungen Aufwärtstrend. Wie oft wurden in den vergangenen Monaten an dieser „magischen“ Grenze die Kämpfe zwischen Bullen und Bären ausgetragen. Jetzt vergrößert sich mit jedem Tag der Abstand und es riecht förmlich nach einer Jahresendrallye. Aus bewertungstechnischer Sicht lassen sich Notierungen bis 13.500 Punkten beim DAX rechtfertigen. Das Zeitfenster dafür kann dabei die ersten Monate des kommenden Jahres bedeuten. Natürlich halten sich Märkte nicht immer an solche Vorgaben und bestreiten auf Grund von zwischenzeitlichen Störfeuern irgendwelche Umwege. Trotzdem möchte ich langjährige Erfahrung und einen gewissen Fahrplan mit an die Hand geben. Themen, wie Zollkonflikt, BREXIT und Italien wurden von den Marktteilnehmern komplett abgearbeitet. Die Medien haben ihr Übriges dazu beigetragen. Es müsste jetzt schon zu einer vollkommen neuen Eskalationsstufe kommen, um die Börsianer noch aus dem Tritt zu bringen. So können wir uns endlich auf das Wesentliche, die wirtschaftlichen Fakten für 2020 konzentrieren. Den Markt interessiert nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft. Etliche Prognosen wurden zu tief angesetzt und müssen jetzt Schritt für Schritt nach oben korrigiert werden. Die Kurse antizipieren bereits diese Entwicklung. Aktien sind im Vergleich zu Immobilien und Anleihen eine preiswerte Anlageklasse. Wir bleiben voll engagiert und lassen die jüngsten Gewinne laufen.
Willkommene Abkühlung in der Überhitzung
Bei Gold und Silber kam es in den vergangenen Monaten zu einer atemberaubenden Aufwärtsbewegung. Beide Metalle wurden von großen Investoren wiederentdeckt, nicht vorhandene Zinsen befeuerten diesen Trend zusätzlich. Jetzt kommt es zur überfälligen Atempause und Abkühlung. Dieser Schritt ist unumgänglich, tut kurzfristig weh, eröffnet aber neue Einstiegschancen. Gold notierte kürzlich mit seinem Mehrjahreshoch 16 Prozent über der so wichtigen 200-Tagelinie. Dieses Tempo lässt sich nicht fortsetzen und wäre für die Zukunft absolut ungesund. Nach dem Rücksetzer stehen die Chancen für eine nach Norden gerichtete Bewegung extrem gut. Öl eroberte nach mehreren Anläufen die Marke von 60 USD zurück und bestätigt damit relative Stärke. Höhere Preise beim Schwarzen Gold wären demnächst die logische Konsequenz.
Negativzinsen kommen in der Presse an
Die Enteignung der Sparer durch Negativzinsen war das zentrale Thema in der Medienlandschaft dieser Tage. Natürlich können die Schreiberlinge ihre Gedanken zum Besten geben, die Märkte nehmen darauf keine Rücksicht. Die Fahnenstange beim Bund-Future fand keine Fortsetzung und die grenzenlose Übertreibung wird minimal abgebaut. Die Zinswende liegt nach einhelliger Meinung in ganz weiter Ferne. An der Börse trat in deren Vergangenheit dann oft das Gegenteil ein. Die Notenbanken werden diese Möglichkeit natürlich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen.