Politische Machtspiele, Massenproteste, Schmierentheater sowie schlechte Wirtschaftsdaten, die täglichen Nachrichten drücken auf die Stimmung und das Gemüt. Nebenbei wird die Digitalisierung einen riesigen Umbruch unserer Arbeitswelt veranlassen. Die Massenentlassungen in der Bankenbranche sind nur ein Vorbote eines gigantischen Jobsterbens in gewissen Sektoren. Beim Thema BREXIT weiß man nicht, ob einem zum Lachen oder zum Weinen zumute ist. So eine Komödie zu einem so wichtigen Thema wurde lange nicht auf der Weltbühne aufgeführt, kein Hollywood-Regisseur könnte ein besseres Drehbuch schreiben. Normalerweise reicht einer dieser Gründe, um für große Unruhe an den Aktienmärkten zu sorgen. Das Gegenteil ist aktuell der Fall. Mitten in diesen Krisenzeiten lässt der Deutsche Aktienindex die ewig nicht zu überbietende 12.000-Marke hinter sich und näherte sich der nächsten runden Zahl. Aus technischer Sicht wäre eine kleine Verschnaufpause wünschenswert. Insgesamt wollen die Kurse, trotz aller Risiken, nach oben. Historisch betrachtet, hat jetzt die beste Börsenphase des Jahres begonnen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und handelt nach Mustern. Außerdem packen die Firmenchefs an und räumen mit harter Hand ihre angeschlagenen Unternehmen auf. Bereits im kommenden Jahr wären erste positive Ergebnisse dieser Kuren ersichtlich. Die Börse preist diese Entwicklungen vorher ein und liegt damit fast immer richtig. Die gigantische Liquidität und die Alternativlosigkeit befeuern ebenfalls diese Tendenz.
Die Stimmung ist im Eimer
Bei den wichtigsten Rohstoffen gibt es auf den ersten Blick keinerlei klare Richtung. Die Preise kommen nach den Rückgängen nicht vom Fleck. Vollkommen unlogisch können die Edelmetalle von den oben erwähnten Unruhen nicht profitieren. Eine Funktion als Fluchtwährung kommt für die Investoren hier zurzeit nicht in Frage. Das muss kein Beinbruch sein, die Börse folgt nie einer Logik und vollzieht Bewegungen entgegen jeder Erwartung. Bei Gold und Silber wird immer noch ganz beharrlich die überverkaufte Marktlage abgebaut. Dieser Prozess gelingt bisher vollkommen geräuschlos. Der daraus resultierende nächste Anstieg wird, aus dem Nichts kommen, nur der genaue Zeitpunkt bleibt natürlich nicht bestimmbar. Unter den Analysten überwiegen die Schwarzseher in Bezug auf die Edelmetalle, unter antizyklischen Gesichtspunkten stellt dies einen hervorragenden Einstiegszeitpunkt dar. Bei Öl schauen wir erst ab einem Preis von über 60 USD genauer hin.
Draghi verschwindet von der großen Bühne
Viele Anleger ersparen sich den Blick auf die Zinsentwicklung. Lediglich Immobilieninvestoren schauen regelmäßig auf die Sätze, da bei entsprechendem Volumen selbst die Nachkommastelle erhebliche Unterschiede im Budget ausmachen kann. Draghi geht und die Zinsen kommen zurück. Soweit ist es leider noch nicht. Der Bund-Future zeigt ganz zaghaft erste interessante Ansätze. Diese sollten in der Folgezeit mit einem Auge beobachtet werden. 170 bleibt die Zielmarke, bei einem Unterschreiten schauen wir dann auch mit dem zweiten Auge hinterher.