Die 12.000 Punkte beim Deutschen Aktienindex stellten sich vorerst als zu große Barriere dar. Nach einem kurzen Blick über die magische Grenze legten wir den Rückwärtsgang ein. Schon beim letzten Versuch vor längerer Zeit waren mehrere Anläufe notwendig, spielt doch die psychologische Komponente kurzfristig immer eine wichtige Rolle. Der nicht geschaffte Durchbruch stellt also kein Drama dar, die begonnene Konsolidierung kommt wie gerufen. Beim Tempo der letzten Tage drohte eine Überhitzung und diese hätten wir in Zukunft härter bezahlen müssen. Aus diesem Grunde sollte das Rückschlagspotential begrenzt bleiben, trotz erneuter Aufführung von bestem politischem Kabarett. An neue Zolldrohungen von Trump und dem an Lächerlichkeit nicht zu überbietenden Brexit-Chaos haben sich die Marktteilnehmer mittlerweile gewöhnt. Es müsste etwas Heftigeres sein, was den Aufwärtstrend aus dem Tritt bringt. Weit aus dem Fenster lehnt sich der Chef der großen Investmentbank, J.P. Morgan. Das vierte Quartal 2018 wäre bei Aktien nur ein Vorgeschmack gewesen, auf das, was uns 2019 noch erwartet. Diese Warnungen gibt es seit Jahren und das ist auch gut so. In einem Niedrigzinsumfeld und überhaupt nicht vorhandener Euphorie fehlt mir dafür die Grundlage.
Öl bleibt im Fokus
Das schwarze Gold marschiert Hand in Hand mit den Aktienmärkten. Wir bekommen wirtschaftlich eine Delle, ein langsameres Wachstum aber keine Rezession. Diese Fakten können wir aktuell bei der Entwicklung des Ölpreises herauslesen. Für 2020 wagen sich sogar schon erste Prognoseinstitute aus der Versenkung und sehen verbesserte ökonomische Steigerungsraten. Was für ein seltenes Wunder? Die Edelmetalle behaupten ihre wichtigen Verteidigungslinien und wagen einen ganz zaghaften Angriffsversuch. China steht jetzt bei Gold als Käufer auf der Matte, das kann kein Nachteil sein. Ein neuer Trend kommt noch nicht in die Gänge, Konsolidierung bleibt das Wort der Stunde.
Anleihen bringen keine Rendite
Mit festverzinslichen Wertpapieren, ist kein Blumentopf zu gewinnen. Es wird von Notenbankseite alles dafür getan, dass es so bleibt. Der Sparer hat nur zwei Möglichkeiten. Er muss sich nach Alternativen umsehen oder der eigenen Kapitalvernichtung zuschauen. Der Bund Future tauchte unter die Marke von 166 ab, bewegt sich aber nach wie vor im Niemandsland.