In 3 von 10 Fällen kann der Monat August an der Börse einen Schwächeanfall erleiden. Dafür gab es immer einen Auslöser. Im aktuellen Fall preschte Trump mit einer neuerlichen Zollkeule in die Offensive. Der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China war wieder zum Stillstand gekommen und Drohungen erzeugen zumindest Bewegung aber auch Unsicherheit. China wertet daraufhin die eigene Währung ab, was Japan seit 40 Jahren so vornimmt. Die Aktienmärkte reagierten mit einem deutlicheren Rückgang, was aufgrund der vorherigen Zugewinne und der scharfen Tonlage nicht verwundert. Im Verlaufe eines Konflikts wird der Ton immer rauer und die gewählten Mittel drastischer, das ist bei jeder Verhandlung so. Trump will bei der nächsten Wahl gewinnen, er selbst verfügt über enormes Vermögen und braucht eine starke Wirtschaft. Der Börse längerfristig zu schaden, ist nicht sein Ziel. In den USA sind Wahljahre immer gute Aktienjahre gewesen. Der jüngste Rückgang an den Börsen hat es zudem auf die Titelseite der „Bild“ geschafft, was immer ein gutes Zeichen ist. Außerdem spielt die jüngste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank den Aktien vollends in die Karten. Diese Neuerung bleibt die über alles entscheidende. Es gibt dadurch weiterhin keine Alternativen zu Aktien. Immobilien- und Rentenmärkte sind unendlich teuer bewertet. Im direkten Vergleich müsste der DAX zwischen 30.000 bis 40.000 Punkten stehen. Das werden wir nicht ganz schaffen, 15.000 bis 20.000 Zähler in den kommenden 3 Jahren halte ich für möglich. Deswegen müssen wir diese Sommerdelle gemeinsam überstehen. Die aktuelle Situation gleicht ganz stark dem Jahr 2007. Dort verlor der DAX durch Hiobsbotschaften aus allen Bereichen 20 Prozent, um 4 Monate später 45 Prozent höher zu stehen. Spätestens das 4. Quartal sollte uns wieder Freude bereiten.
Edelmetall hui, Öl pfui
Nach etlichen Jahren können Gold und Silber von politischen sowie ökonomischen Unsicherheiten profitieren. Die nächsten Hürden werden in Angriff genommen. 1.500 USD bei Gold und 17 USD bei Silber sind die nächsten Ziele. Bei diesem Tempo wäre eine Verschnaufpause wünschenswert und gut für den Trend. Wir bleiben so oder so dabei, aus Streuungs- und Stabilisierungsgesichtspunkten gehören Edelmetalle in jedes Depot. Der Ölpreis tut es den Aktien gleich und sollte mit der zukünftigen Abnahme von Konjunkturängsten erneut den Weg nach oben antreten. Der Pessimismus zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sollte dieser Tage seinen Höhepunkt erreichen.
Zinswende verschoben
Der Bund Future dient in Frankfurt derzeit als hervorragendes Angstbarometer. In dieser Funktion wurden nun sogar 177 Punkte überboten. Wegen der heutigen Konjunkturdelle wird jetzt natürlich doppelt versucht, die Zinsen im Keller festzuhalten. Bis jetzt gelingt dieser Ansatz hervorragend. Es ist krass, wieviel Luft in eine überdimensionale Spekulationsblase noch hineinpasst, auch ich lerne nie aus.