Seit dem 3. Oktober legte unser Deutscher Aktienindex eine beeindruckende Erholung auf das Parkett. Hierbei beinhaltet die Rallye einen Aufschlag von rund 2.400 Punkten oder 20 Prozent seit dem Tiefpunkt. Damit rückt eine baldige Konsolidierung in den Mittelpunkt. Rasante Kursverläufe bedürfen Atempausen. Für die Gesundung des zukünftigen Trends ist ein Rücksetzer unabdingbar. Zu große Sprünge würden auf Sicht doppelt abgestraft. Die Börse hat ihren eigenen Rhythmus. Bei der Aufwärtsbewegung folgen typischerweise den zwei Schritten nach oben, einer nach unten. Zudem sind die zahlreichen Krisen sowie Probleme nicht über Nacht verschwunden. Eine abermalige Zuspitzung ist zu jedem Zeitpunkt eine realistische Option. Trotzdem feiert der Markt jeden aufkeimenden Strohhalm. Ende zurückliegender Woche schossen die Aktienpreise wegen geringerer Inflationsdaten in den USA durch die Decke. Darauf hatten die Börsianer regelrecht gelauert. Fallende Teuerungsraten halten die Fantasie für demnächst kleinere Zinserhöhungen am Laufen. Bisher konnte die konträre Meinung eines US-Notenbankers vom Sonntag der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Dieser Herr hält trotz Entspannungssignalen bei der Inflation an der harten Gangart fest. Während des Novembers kehrte bei der ZEW-Umfrage (Deutschland und Europa) zur konjunkturellen Entwicklung endlich etwas Zuversicht unter den befragten Experten zurück. Der Pessimist ist und bleibt der einzige Mist, auf dem nichts wächst. Mehr gute Laune als befürchtet ging vom Treffen der beiden mächtigsten Staatschefs unseres Planeten aus. Trotz immenser Spannungen beider Nationen wurde der Dialog als kleiner Hoffnungsschimmer gewertet. Unmittelbar darauffolgend setzte die chinesische Börse ihren Erholungskurs nach dem vor kurzer Zeit stattgefundenem Aktiencrash fort. Ein anderer Sektor sorgt plötzlich für neue Ängste. Im Reich der Kryptowährungen geht die Panik um. Der kometenhafte Aufstieg einer Handelsplattform (FTX) erlebte ihr jähes Ende. Für Anleger drohen Totalverluste. In so einem Fall schlummern immense Ansteckungsgefahren für ähnliche Konstrukte. Hier kann eine Kettenreaktion niemals ausgeschlossen werden. Je nach Geschäftsbeziehung ist ein Überschwappen in den Bankensektor möglich. Egal wie das Ganze ausgeht, das Vertrauen von Investoren in das Kryptogeschäft wird erschüttert. Solche Ereignisse können alle Märkte gerade nicht gebrauchen. In Zukunft gilt eine wesentlich härtere Regulierung von Bitcoin & Co als ausgemachte Sache. Ein Traum von Visionären ist vorrübergehend zerplatzt.
Hoffnung bei Edelmetallen kehrt langsam zurück
Nun hat die Stimmung bei den Edelmetallen merklich gedreht. Vom schwärzesten Pessimismus vor ein paar Wochen breitet sich neue Zuversicht aus. Privatanleger bleiben laut den letzten Messungen skeptisch. Bei institutionellen Anlegern nimmt die Kauflust spürbar zu. Kontrakte auf fallende Kurse wurden geschlossen. Das stützt die Preise. Darüber hinaus schafften die Profis erhebliche Goldbestände an. So einen Zuwachs an Optimismus hat es seit Juni 2019 nicht gegeben. Das gelbe Metall schaffte vom Tief einen Aufschlag von 10 Prozent. Bei Silber fiel der Zuwachs wie immer stärker aus. Demnächst sollten wir uns auf eine vorrübergehende Korrektur einstellen. Wegen der Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Aktivitäten sowie der Lockdowns in China wurden die Prognosen zum Ölverbrauch gesenkt. In der Konsequenz kommen die Preise am Ölmarkt leicht unter Druck. Dadurch hält insgesamt die Seitwärtsbewegung an.
Ruhe am Rentenmarkt
Ziemlich besonnen geht es bei den Anleihen zu. Der lange Zinsanstieg der vergangenen Monate verharrt in der Pause. Erst am 14. Dezember steht die Federal Reserve wieder im Mittelpunkt. Dort erfolgt dann die nächste Zinserhöhung. Im Markt selbst wird mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auf einen Schritt von 0,5 Prozentpunkten gewettet.