2024 bleibt das Jahr der Erklimmung verschiedener historischer Rekorde an den Finanzmärkten. Beim Dow Jones Industrial 40.000 sowie dem Deutschen Aktienindex 18.000 fielen in den vergangenen Tagen die gewünschten Zielmarken. Eine Atempause bleibt unerwünscht. Zuletzt befeuerten die Kommentare nach der FED-Sitzung die Notierungen. Trotz erhöhter Inflationszahlen in den USA können wir bis zum Jahresende mit der Verringerung der Leitzinssätze rechnen. In Deutschland sendete der ifo-Geschäftsklimaindex ein beachtliches Lebenszeichen. Anhand von 9.000 Rückmeldungen einheimischer Unternehmen zur aktuellen Wirtschaftslage und der Erwartung für die kommenden Monate wird eine Kennzahl ermittelt. Diese wies endlich eine Verbesserung zum Vormonat auf. In der langfristigen Sicht bewegt sich der Index derzeit im unteren Bereich. Trotzdem liefert die Aufhellung Wasser auf die Mühlen bei der sehr optimistischen Marktstimmung. Damit könnte der notwendige Rücksetzer wiederholt eine Verschiebung erfahren. Im Idealfall gelingt der Börse eine Sektorrotation. Hier fänden Umschichtungen von überteuerten Technologieaktien (Insiderverkäufe neu: 10 Milliarden USD) zu den Nachzüglern der alten Ökonomie statt. Problematisch bleiben latent die externen Ereignisse. Auf dem hohen Niveau sollte kein Unfall von außen kommen. Die Reaktion darauf wäre heftig. Ansonsten wartet dann um den Mai die nächste Überprüfung des Trends. In der Geschichte wurde dieser Monat gerne für größere Verkaufswellen genutzt (Sell in may an go away). Bis dahin bleibt alles möglich. Geben die Anleger den Aktien keinerlei Pause ist sogar ein Durchmarsch beim Deutschen Aktienindex bis auf 20.000 Punkte drin. Dennoch wird bei allem herrschenden Optimismus die Börse in Zukunft aufzeigen, dass sie keine Einbahnstraße darstellt.
Raketen vorerst gelandet
Mit Unterstützung der US-Notenbank zündeten Edelmetalle die nächste Stufe. In der Folge schoss der Goldpreis auf ein Allzeithoch von rund 2.204 USD. Im Schlepptau folgte Silber. Kurz vor der wichtigen Ausbruchsmarke bei 26 USD war dann Schluss. Nun atmet dieser Rohstoffsektor aus. Für die Nachhaltigkeit der Bewegung stellt dies ein positives Zeichen dar. Charttechnisch bleibt bis zum jetzigen Zeitpunkt alles im Lot. Vor allem bei Gold hat das Kaufsignal Bestand. Nebenbei lohnt ein Blick auf die sogenannte Gold-Silber-Ratio. Jene Kenngröße drückt aus, wie viele Unzen Silber für eine Unze Gold aufgewendet werden müssen. Aktuell läuft ein Wert von knapp 89 über die Ticker. Für Anleger soll zum Ausdruck kommen, welches Edelmetall eine Über- oder Unterbewertung erfährt. In unseren Tagen wäre Silber in der langfristigen Einschätzung zu billig. Durchschnittlich betrug die angesprochene Ratio 65 Punkte. Silber müsste also im Vergleich zum derzeitigen Goldpreis mindestens 33 US-Dollar kosten. Am Ölmarkt legen die Preise leicht zu. Im laufenden Krieg kam es zu Beschädigungen an russischen Förderanlagen. Hier entsteht die Sorge um Lieferverknappungen. Außerdem soll die OPEC bei ihren folgenden Beschlüssen an einer gedrosselten Produktion festhalten.
Notenbank lockt Käufer an
Nach dem letzten Schwächeanfall kehren die Investoren von Anleihen zögerlich zurück. Im Anschluss an die Zusammenkunft der Federal Reserve vom vorangegangen Mittwoch flammte das Interesse auf. Wie erwartet tasteten die Währungshüter die Leitzinsen nicht an. Mit der Aussage zu den erhofften Zinssenkungen gab es keine Enttäuschungen. Im weiteren Jahresverlauf halten die Verantwortlichen an drei Herabsetzungen fest. Das kollektive Aufatmen konnte bis über den Großen Teich vernommen werden. Als Folge pirscht sich der Bund-Future Richtung 133 Zähler. Bei der Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere stand eine Verringerung von 4,33 auf 4,24 Prozent p.a. an.
In eigener Sache
Vom 02.04.24 bis 03.04.24 bin ich im Urlaub. In dringenden Fällen stehe ich Ihnen jederzeit telefonisch zur Verfügung. Die nächste Kolumne erscheint am 10.04.24.