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Bis zum jetzigen Zeitpunkt stellt die 16.000 im Deutschen Aktienindex eine unüberwindbare Hürde dar. Bullen und Bären liefern sich seit Wochen einen ausgeglichenen Kampf auf Augenhöhe. Noch gab es keinen Auslöser, der das Pendel, in die eine oder andere Richtung ausschlagen ließ. Für die Unternehmen geht die laufende Berichtssaison in die entscheidende Phase. Zur Verwunderung zahlreicher Beobachter fallen die Ergebnisse besser aus, als befürchtet. Mittlerweile hinterlassen die gestiegenen Zinsen in den USA ihre Wirkung. Abstriche beim Konsum finden in den jüngsten Statistiken ihren Nachweis. Sogar beim so wichtigen Jobmarkt, sind die Bremseffekte nun zu spüren. Dadurch steigen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend an. Bekanntermaßen spielt für die Federal Reserve bei der Entscheidungsfindung ihrer Zinspolitik der Arbeitsmarkt die übergeordnete Rolle. Sofort erwacht bei den Börsianern die Fantasie für eine Zinspause. Folglich gehen nach Umfragen 87 Prozent der Experten von keiner weiteren Leitzinserhöhung bei der Notenbanksitzung im Juni aus. Absolut beherrschend bleibt das Thema um die Anhebung der Schuldengrenze in den Vereinigten Staaten. Bei den Medien und sogar unter der amerikanischen Bevölkerung gibt es keinen anderen Gesprächsstoff. Bis spätestens Anfang Juni müssen die rivalisierenden Gruppen einen Konsens finden. Ansonsten wäre der amerikanische Staat zahlungsunfähig. Wie zuletzt angedeutet gab es in 99 Prozent der Fälle in allerletzter Sekunde eine Lösung. Einmal war es eben auch anders. 2011 strebten die Kontrahenten keinen Kompromiss an. Als Konsequenz durften die Staatsdiener nicht zur Arbeit, mussten das Haus hüten. Rechnungen auf höchster Ebene blieben unbezahlt, die Kreditwürdigkeit der USA wurde abgestuft. Es glich einer heiklen Sensation. In der Folge stürzte der aussagekräftigste Aktienindex des Landes, der S & P 500, um 17 Prozent in die Tiefe. Sollte ein vergleichbarer Fall eintreten, nutzen wir unverzüglich unsere Barmittel zum Kauf. Drei Monate nach dem Unfall von damals wurde ein erheblicher Teil der eingetretenen Verluste aufgeholt.
Knall ohne Auslöser
In der zurückliegenden zweiten Wochenhälfte vollzog sich bei den Edelmetallen ein Minicrash und das vollkommen ohne Aufhänger. Aus dem Nichts überrollten große Verkaufsaufträge den Markt. Besonders hart ging es bei Silber zur Sache. Damit ist beim weißen Metall das Kaufsignal in weite Ferne gerückt. Gold musste die psychologisch wichtige Grenze bei 2.000 USD preisgeben. Nach dem beeindruckenden Jahresstart handelt es ich um eine normale Konsolidierung, die Zeit in Anspruch nimmt. Theoretisch kann Gold bis 1.900 USD fallen, der Aufwärtstrend wäre davon nicht berührt. Seit einem halben Jahr zählen verschiedene Notenbanken dieser Welt zu den Käufern des gelben Metalls. Dadurch schaffen sie fast eine Art Parallelwährung, es stellt eine Absicherung ihrer Vermögen dar. Eine Währung ist am Ende nur bunt bedrucktes Papier. Edelmetalle dagegen sind knappe Güter und nicht beliebig vermehrbar oder sinnvoll förderbar. Auf Sicht ist eine Angebotsknappheit die Konsequenz, was die Preise langfristig nach oben treiben sollte. Auf dem Ölmarkt ist vorerst Ruhe eingekehrt. Maßgebliche Neuigkeiten wurden nicht veröffentlicht.
In ruhigem Fahrwasser
Jüngste Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten nehmen Druck aus dem Kessel. Dort lässt die Stimmung unter den Verbrauchern merklich nach, was allmählich den Preisauftrieb absenken sollte. Zudem sendet der lange resistente US-Arbeitsmarkt stärkere Abkühlungssignale. Dadurch wird die berechtigte Hoffnung auf ein Nichtanheben der Zinssätze in den USA genährt. Andererseits dürfte die Europäische Zentralbank mit jeweils zwei kleineren Steigerungen von 0,25 Prozent im Juni sowie Juli aufwarten.
