Nach über 20 Prozent Kursgewinn in den ersten vier Monaten musste beim Deutschen Aktienindex eine Korrektur her. Der komplette Mai wurde mit Hilfe von Trump dafür genutzt. Natürlich hätte es auch einen anderen Auslöser geben können. Wie immer gossen die Medien beim Handelskonflikt jeden Tag zusätzlich Öl ins Feuer, Anleger bekamen Angst und stellten zahlreiche Positionen glatt. Angst sowie Panik sind an der Börse die schlechtesten Ratgeber. Der erfahrene Anleger geht fallenden Kursen entgegen und weiß, dass er langfristig damit gewinnt. Ziemlich genau bei 11.600 Punkten im DAX drehten die Kurse nach oben, wie so häufig wurden 30 Prozent der vorher erzielten Gewinne damit korrigiert. Der Handelskonflikt wird uns weiter in Atem halten, die Marktteilnehmer sollten lernen, damit sorgfältig umzugehen. Trump kann nicht an einer in sich zusammenbrechenden Wall-Street interessiert sein. Sein Umfeld und er sind dort selbst zu stark engagiert und würden sich ins eigene Knie schießen. Zudem stehen im kommenden Jahr Wahlen an und diese wollen gewonnen werden. In den Vereinigten Staaten gibt es dafür einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Effekt: die Börsen legten in der Historie vor einem neuen Wahlgang so gut wie immer sehr stark zu. Im Vorfeld werden gerne Geschenke verteilt und selbst eine Zinssenkung steht seit wenigen Tagen als Phantasie im Raum. Wir bleiben dabei, weil die wesentlichen Börsenampeln bei Aktien auf Grün stehen.
Rohstoffe entwickeln sich zweigeteilt
Der Ölpreis musste in den vergangenen Tagen heftige Prügel einstecken und verbilligte sich Richtung 60 USD das Barrel. Der Pessimist könnte daraus eine drohende Rezession ablesen. Natürlich wird es unter Umständen eine Wachstumsdelle geben, eine Rezession sehe ich nicht. Als zweite Seite der Medaille wirkt eine niedrige Ölnotierung wie eine Konjunkturspritze. Zu einem erneuten Comeback schafften es die Edelmetalle. Gold legte die noch stärkere Performance hin, Silber hievte sich über die so wichtige Unterstützung von 14,60 USD. Jetzt müssen Anschlusskäufe folgen, damit sich das Ganze nicht erneut nur als Strohfeuer entpuppt. Zur Vermögensstreuung und Depotabsicherung sehe ich Edelmetalle als unerlässlich an.
Bundesanleihen mit traurigem Rekord
Die Ängste um den Handelskonflikt und Italien trieben etliche Investoren in den sicheren Hafen der Bundesanleihen. Die Renditen fielen damit auf ein Rekordtief. Wie sicher ist dieser Hafen überhaupt? Diese Blase nimmt immer ausschweifendere Formen an, Abwarten bleibt die einzige sinnvolle Möglichkeit.