Unser Deutscher Aktienindex bewegt sich trotz verschiedenster Wahlprognosen in ruhigem Fahrwasser. Bei 15.500 Zählern setzt regelmäßig Kaufinteresse ein, Schocks blieben bisher aus. Zum nachhaltigen Sprung über 16.000 fehlt die Kraft sowie ein neuer Denkansatz. Dies wird sich während der kommenden Monate ändern, beide Richtungen sind möglich, eine vorherige Korrektur, zu bevorzugen. In den vergangenen Jahrzehnten gab es bis auf eine Ausnahme keine hektischen Kursauschläge im Nachgang einer nationalen Wahl mit anschließender Regierungsbildung innerhalb Europas. Das ist die gute Nachricht. Es wird hauptsächlich auf die Art und Weise des Aufbaus der neu gewählten Regierung ankommen. Erfolgt alles in geordneten Bahnen, ohne störende Nebengeräusche, werden die Märkte vorerst moderat mit fast jeder möglichen Farbkonstellation aus der Parteienlandschaft umgehen. Nach dieser Momentaufnahme preisen Börse sowie Wirtschaft in den darauffolgenden 3 bis 4 Monaten die Zukunftserwartung so oder so ein. Natürlich spielen dafür die Art des politischen Lagers und deren Konjunkturpläne eine entscheidende Rolle. Sozialdemokratische Lösungen schnitten in der Historie deutlich bescheidener ab. Gut gemeinte Geschenke an die Bürger und Kapitalismus werden nie zusammenpassen. Mit den Konservativen an der Landesspitze gingen es dagegen der Ökonomie sowie den Börsenkursen wesentlich besser. Darauf werden wir uns ab Ende September einstellen. Zum politischen Theater gesellen sich kleine Sorgenfalten zur kurzfristigen wirtschaftlichen Entwicklung. Etliche Indikatoren zeigen eine Wachstumsdelle an. Nach den Aufholeffekten wegen Corona ist das normal, sollte temporärer Natur sein. Am vergangenen Freitag gaben die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA einen Vorgeschmack darauf. Statt den erhofften 700.000 neuen Jobs wurden es 500.000 weniger. Bisher haben die westlichen Aktienmärkte solche Risiken ignoriert. In China wurde die vorangehende Wirtschaftsverlangsamung mit Kursabschlägen zwischen 25 bis 50 Prozent begleitet. Selbstverständlich trug die Regulierungswut das Übrige zu den herben Kursverlusten bei. Ähnliche Verläufe sind auch im Westen noch möglich. Deswegen müssen wir demütig bleiben, auf dem Hochplateau bleiben die Kurse anfällig. Kursrückgänge bieten Kaufgelegenheiten, dafür steht unsere Barreserve.
Stimmungsaufhellung am Terminmarkt
Bei Edelmetallinvestoren kehrten langsam entspanntere Gesichtszüge zurück. In den vergangenen Wochen wurde das Nervenkostüm ordentlich strapaziert. Ganz nebenbei rief ein Analyst 5.000 USD (Gold) als Kursziel für die folgenden Jahre aus. So ein Marktgeschrei gefällt mir nicht, trotzdem halten wir natürlich unsere Bestände. Durch den Zinsanstieg in den Vereinigten Staaten bekommen Gold und Silber bereits erneut Druck von einer anderen Seite. Das zarte Hoffnungspflänzchen erhält dieser Tage einen Dämpfer. Damit rückt der technisch so wichtige Ausbruch für Gold bei 1.840 USD in weite Ferne. Unsere Geduld bleibt gefordert, auf mittlere Sicht sehen die Indikatoren hoffnungsvoll aus. Zuletzt baute sich vor allem bei Gold über den Terminmarkt regelrechter Kaufdruck auf. Öl steht seit geraumer Zeit oberhalb von 70 USD, Konjunktursorgen könnten demnächst für Abgabedruck sorgen.
Leichter Schwächeanfall
Am langweiligen Rentenmarkt zieht etwas Bewegung ein, die Lethargie geht. Ob es sich dabei um das unzählig nächste Fehlsignal handelt, muss der Markt erst beweisen. Der Bund-Future vergrößert die Entfernung zum Rekord, damit steigen die Zinsen. Einen regelrechten Satz um fast 4 Prozent nach oben weist die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf. Von derzeit 1,38% p.a. ist es noch ein weiter Weg bis zur zwei vor dem Komma. In 2022 sollte dies dann Normalität sein. Wir warten auf das Kaufsignal, unterschreitet der Bund-Future 170 Zähler wird unsere Rentenanlage aufgestockt.