Der Druck wurde zu groß. Wenn von zwei Seiten die Ängste sich potenzieren, ist kurzfristig Gefahr im Verzug. Somit fiel nach unzähligen Tests die so wichtige psychologische Marke von 15.000 Punkten beim Deutschen Aktienindex. Kriegsangst ließ Anschlussverkäufe erfolgen, ein Hauch von Panik liegt in der Luft. In dieser Gemengelage kommen wir der nächsten Eintausender-Marke bedrohlich nahe. Wenn in den Medien vom 3. Weltkrieg oder einer möglichen atomaren Auseinandersetzung geschrieben wird, ist es verständlich, dass etliche Anleger die Nerven verlieren. Trotz aller Risiken gilt es nun besonders, den Kopf oben zu behalten. Sinnvolle strategische Entscheidungen müssen getroffen werden. Panik hilft da nicht weiter, der Blick über den Tellerrand muss her. Seit geraumer Zeit halte ich für Sie Barbestände, die auf einem höheren Preisniveau realisiert wurden. Der Markt war durch die Sorglosigkeit in 2021 reif für eine Korrektur. Inflation und Osteuropa kreisten seit Wochen als Damoklesschwert über unseren Köpfen. Deswegen alles zu verkaufen war keine Option, es hätte auch immer zu besseren Lösungen als der aktuellen kommen können. Per heute liegen einige Karten auf dem Tisch, leider sind diese noch nicht komplett. Im Ukrainekonflikt kann es nach der „Kriegserklärung“ jederzeit zusätzliche Eskalationen geben, die amerikanische Notenbank wird am 16.03.2022 mit den gefürchteten Zinserhöhungen beginnen. Wenn preiswerte Aktien durch Angstgefühle noch preiswerter im Angebot stehen, kaufe ich mit Weitblick auf 6 bis 12 Monate für Sie ein. Gestern erfolgte eine vorsichtige Investition in deutsche Aktien bei einem DAX-Stand von 14.450 Punkten. Danach bleibt eine stattliche Barqoute für kommende Reaktionsmöglichkeiten bestehen. Ein finaler Ausverkauf liegt durch Zuspitzungen immer im Bereich des Möglichen. Dann stünde ein Rückfall in Richtung 13.000 Zähler beim DAX im Raum, dort erfolgen abermalige Engagements. Denken Sie dabei bitte an den Corona-Crash vor zwei Jahren. Zwar sind die Auslöser verschiedener Natur, die Verläufe ähneln stark. Die folgenden Wochen stellen für uns eine große Herausforderung dar. Schauen Sie nicht zu oft auf die Kurse, das schont die Nerven. Wir meistern diese Krise gemeinsam, die Streuung im Depot sowie das Bargeld eröffnen uns alle Optionen. Würde dieser Krieg komplett aus dem Ruder laufen, dann nützt auch kein Euro Barbestand auf dem Konto etwas. Ältere Jahrgänge können ein trauriges Lied davon singen, durch einen Krieg haben sie ihre gesamten Ersparnisse verloren. Sachwerte sind Trumpf, mit ihnen könnte man Vermögen in eine neue Währung retten.
Wo ist der Sichere Hafen?
Zum zweiten Mal in Folge suchten Investoren für die frei gewordene Liquidität eine Sicherheitsquelle in den Edelmetallen. Gold knackte dadurch kurzzeitig 1.900 USD. Solange keine friedliche Lösung in Sicht ist, können wir von einer Fortsetzung ausgehen. Spannend wird es, wenn in Osteuropa positive Überraschungen zu vermelden sind. Wie stark setzen Edelmetalle daraufhin zurück? Dies wird die Härteprüfung für den jungen Aufwärtstrend. Aktuell stabilisieren Gold und Silber unsere Depots. Öl sowie Gas knallten wegen Ängsten vor Engpässen nach oben, die 100 USD für Öl fielen nicht.
Pause bei der Zinswende
Das ungeschriebene Gesetz funktioniert bestens. Im Panikmodus kaufen Investoren im großen Stil Anleihen. Demzufolge kamen Zinsen unter Druck. Es wird eine temporäre Angelegenheit sein. Inflationssorgen verschwinden nicht, stehen in absehbarer Zeit erneut auf der Tagesordnung. Und mit ihnen geht die Zinsanstiegserwartung einher.