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Kleiner Ausverkauf mit einer Portion Panik

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Nach dem Bruch der 12.000-Punktemarke wurde eine der stärksten Verkaufswellen in 2018 ausgelöst. Milliarden an Marktkapitalisierung wurden innerhalb weniger Minuten ausgelöscht. Dieses Mal mussten auch die Stars der amerikanischen Hightechszene daran glauben, die sonst nur den Weg nach oben kannten. Die Korrektur in diesem Sektor ist natürlich überfällig gewesen, da die Bewertungen astronomische Ausmaße annahmen. Der kleine Ausverkauf erfolgte rasch und verlief mit panischen Zügen. Nach dem Lecken der Wunden sehen wir jetzt eine kleine Rallye, die bisher nur als Reaktion, auf den Absturz zu sehen ist. Das Ganze war noch keine richtige Bereinigung und solange wir uns nicht wieder über der wichtigen 12.000 bewegen, bleibt die Gefahr für einen weiteren Rücksetzer erhalten. Der Schuldenweltmeister Italien gießt dafür Öl ins Feuer. Die möglichen Schwächen sollten trotzdem temporär bleiben, da sich das Liquiditätsumfeld nicht verschlechtert hat.

Schwarzes Gold, echtes Gold und Co

Nach dem steilen Aufwärtstrend beim Öl erfolgte auch hier eine fällige
Bereinigung. Ein steigender Ölpreis verkörpert insgesamt einen
positiven Ausblick auf die Konjunktur. Bei einem zu starken Anstieg bremst
er diese natürlich irgendwann aus, an diesem Punkt sind wir noch nicht
angelangt. Auch hier müssen die nächsten Wochen zeigen, ob die Wende
nach oben wieder angegangen wird oder die Kraft dafür fehlt. Die
Wahrscheinlichkeit für den ersteren Fall schätze ich höher ein, was gut
für alle Kapitalmärkte wäre. Die mühsame Bodenbildung bei Edelmetallen
wird immer noch forciert. Es nervt und nimmt viel Zeit in Anspruch. Gold
konnte die erste wichtige Bastion bei 1.220 USD erreichen, jetzt muss diese
um fast jeden Preis verteidigt werden. Es würde einen Anfang bedeuten.

Kurzer Zinsstopp

Bei den jüngsten Panikverkäufen am Aktienmarkt wanderte natürlich
erneut ein Teil der Erlöse in Anleihen. Demensprechend zogen die
Kurse von festverzinslichen Wertpapieren an und ließen die Renditen
etwas zurückkommen. Hier sehen wir einen vollkommen normalen
Verlauf. Der Zinsanstieg in den USA wird sich fortsetzen und auch mit
der langwierigen Verzögerung in Europa Wirkung entfalten.

 

Kleiner Ausverkauf mit einer Portion Panik
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.