In den Vereinigten Staaten feierten die Aktienmärkte neuerliche Rekorde. Besonders starken Auftrieb erhalten dabei die Technologiewerte. Der dafür maßgebliche Nasdaq-100-Index thront deutlich über 17.000 Punkten. Hierbei spielt der Hype um das Thema „Künstliche Intelligenz“ die tragende Rolle. Erinnerungen an frühere von Euphorie begleitete Entwicklungen, wie etwa die Erfindung des Computers oder des Internets, erwachen. Kurzfristig stellt dieses Phänomen eine Achillessehne für die Börse dar. Die angesprochenen Höchststände in den USA tragen nur ein paar dutzende Unternehmen, die mehr oder weniger mit KI in Verbindung gebracht werden. Dem Markt fehlt die Breite, unzählige Aktien notieren tief im Minusbereich. In Deutschland und unserem DAX sieht es vergleichbar aus. Nur fehlen hierzulande aufgrund der Rahmenbedingungen ganz einfach Hochtechnologiefirmen im großen Stil. Problematisch bleibt ebenso die technische Verfassung. Um die 20 Prozent an Indexgewinnen in 10 Wochen bedürfen einer Atempause. Solche Steigerungen können keine lineare Fortsetzung erfahren. Trotzdem lohnt ein Blick auf das große Bild. Künstliche Intelligenz stellt einen Segen für die Wirtschaft dar. Mindestens 10 Jahre geht von diesem Thema eine extrem starke ökonomische Triebkraft aus. Alle Branchen profitieren von der nächsten technologischen Revolution. Darum müssen wir uns um das zukünftige Wirtschaftswachstum keine allzu großen Sorgen machen. Per heute malen die Experten diesbezüglich für 2024 ein eher düsteres Bild. Ihre Indikatoren zeigen mehrheitlich Negativität an. Umfragen direkt in den Unternehmen zeigen ein differenzierteres Bild. Dort vermehrt sich der Optimismus mit dem Blick auf das zweite Quartal. Das Auftaktjahresviertel bleibt eine Herausforderung. Ein möglicher Rücksetzer würde dann die Kaufgelegenheit darstellen. An der Börse wiederholen sich gewisse Muster, Parallelen zum „Corona-Jahr“ 2020 bestehen. Im Anschluss an die Korrektur folgte dann ein längerer freundlicher Jahresverlauf.
Druck im Rohstoffsektor hält an
Bei Gold & Co, aber auch den Industriemetallen behalten die Verkäufer das Übergewicht. Damit ist für diesen Sektor der Start ins neue Jahr missglückt. Vor allem die Spekulanten drücken über die Terminmärkte auf die Kurse. Die Short-Wetten erfuhren dementsprechend einen merklichen Anstieg. Lediglich Gold verteidigte bis zum jetzigen Zeitpunkt die wichtige Unterstützungslinie bei 2.000 USD pro Feinunze. Für die Medien gilt die Rohstoffschwäche als Vorbote einer globalen Rezession. Alles in allem hat die Wahrscheinlichkeit für so ein Szenario eher abgenommen. Hier sieht die Weltbank in ihrer jüngsten Prognose immerhin ein Wachstum von 2,4 Prozent. In der kurzfristigen Betrachtung bleiben die Rohstoffmärkte angeschlagen. Nach dieser Konsolidierung sollte die Aufwärtsbewegung jedoch ihre Fortsetzung finden. Öl testet die Grenze bei 80 USD, dort lauert das entsprechende Kaufsignal.
Erwartungen stehen auf der Probe
Insgesamt verläuft der Handel mit Anleihen derzeit in ruhigen Bahnen. Morgen tagt die Europäische Zentralbank. Mit einer Veränderung der Leitzinsen wird nicht gerechnet. Auf der folgenden Sitzung der amerikanischen Notenbank am 31. Januar 2024 gehen die Experten genauso von keinerlei Aktivitäten der Zentralbanker aus. Damit entspricht dies genau den Erwartungen. Enttäuschungspotential baut sich dagegen für das übernächste Treffen der FED im März auf. Im Dezember 2023 stiegen die Spekulationen auf eine erste Herabsetzung der Leitzinsen für diesen Monat. Jüngste Wirtschaftsdaten aus den USA sowie dazu begleitende Kommentare erteilten solchen Hoffnungen bis zum heutigen Tag eine Abfuhr.