In der vergangenen Woche feierten wir noch rund um den Globus neue Weltrekorde an den verschiedensten Aktienmärkten. Spitzentänze lösen immer eine gewisse Dramaturgie aus. Die eine Partei der Börsianer möchte gerne noch runde Zahlen (Dow Jones: 30.000 und DAX 14.000) sehen und die andere Fraktion streicht Gewinne ein. Es kommt zum zähen Kräftemessen, was Wochen dauern kann. Nach der atemberaubenden Entwicklung in 2019 und zum Jahresstart sollte langsam eine Verschnaufpause eintreten. Der nächste Krach würde sonst richtig übel aussehen. Die Depots wurden dementsprechend abgesichert. Bei einem Teil der Aktienpositionen sind Gewinne realisiert und die Liquiditätsquote ist hochgefahren. Es wird im aktuellen Jahr mit hoher Sicherheit noch einmal günstigere Einkaufskurse geben. Ausgerechnet ein Virus initiierte zumindest ein kurzfristiges Umdenken. Am Montag lag ein gewisser Schleier von Panik über dem Frankfurter Parkett. Die Kurse verloren in Summe 3,5 Prozent. Auf mittlere Sicht ist dieser Abschlag zu gering, ein reinigendes Gewitter sieht anders aus. Wir sind alle keine Biologen und müssen dies auch nicht sein. Es hätte auch ein vollkommen anderer Auslöser sein können. Auf die Gesamtwetterlage muss genauestens geachtet werden. Eine weitere Auffälligkeit ist, dass die derzeitigen Höchststände nur noch von wenigen Aktien getragen werden und die Umsätze von Hektik bestimmt sind. In New York halten Apple, Facebook & Co sowie in Deutschland SAP ziemlich alleine die Fahnen noch hoch. Natürlich kann es jetzt wiederholt zu einem Angriff nach oben kommen, wie lange das gut geht…Wir schauen mit der Barreserve dem Ganzen jetzt wesentlich entspannter zu und lauern auf die eintretenden Chancen. Nach einem ordentlichen Rücksetzer liegen die Vorteile erneut auf der Oberseite.
Kurze Flucht in Metalle
Die Edelmetalle konnten kurz von der grassierenden Unsicherheit profitieren. Gold sprang ruckartig über 1.580 USD und Silber knackte mal wieder die schwere Barriere bei 18 USD. Rein emotional gebildete Kurse haben keine lange Halbwertszeit. Deswegen konnten diese Bereiche auch noch nicht verteidigt werden. Insgesamt sind die Aufwärtstrends vollkommen intakt und die zahlreichen Ausbruchsversuche stärken eher das komplette Bild. Wir werden in 2020 holpriger durch die Welt ziehen und da tut so eine Depotabsicherung Not. Der Ölpreis kam deutlich zurück und befindet sich an der Grenze zum Abwärtstrend. Es wäre eine erste Schwäche als zuverlässiger Konjunkturindikator. Die 60 USD sollten schnellstmöglich zurückerobert werden.
Fallende Zinsen und kein Ende
Abermals flüchten die Investoren mit den erlösten Aktiengeldern in Anleihen. Die größte Spekulationsblase unseres Planeten wird als sicherer Hafen betrachtet. Oh, wie verrückt ist nur diese Welt. Beim Bund-Future wurden aus diesem Grund nochmal 174 Punkte erreicht. Wir bleiben diesem Spiel konsequent fern und warten auf den Knall.