Bisher macht der Juni seinem schwierigen Ruf alle Ehre. Die Marktteilnehmer verfallen in eine Sommerlethargie. Demzufolge korrigieren mehrheitlich die Aktienpreise an den meisten Börsen. Lediglich die Werte, die in einer Verbindung zu Künstlicher Intelligenz stehen, können ihre Rekordniveaus verteidigen. Sie sind die Lieblinge der Anleger, können zusätzliches frisches Geld anziehen. Wie lange die Party geht, kann kein Mensch sagen. Auch dieses hochspannende Segment kann keine Einbahnstraße sein. Auf lange Sicht erleben wir erst den Beginn einer bahnbrechenden Transformation unserer Ökonomie. Auf alle Branchen kommen zum überwiegenden Teil positive Mehrwerteffekte hinzu. Dabei sollten diese, die letzte große Menschheitserfindung, das Internet, deutlich übertreffen. Größere Kursrückgänge in diesem Sektor stellen unweigerlich Kaufgelegenheiten dar. Trist hingegen schauen die Kursverläufe bei der überwiegenden Anzahl von Titeln der alten Wirtschaft aus. Branchen wie Automobil, Chemie oder Maschinenbau weisen Mehrjahrestiefs auf den Kurszetteln aus. Die Schere zu den Hightech-Werten (Schwerpunkt KI) geht immer weiter auseinander. Wie findet dort eine Annäherung statt? Dies mutiert zur interessantesten Wette für das zweit Halbjahr. Um uns herum zirkulieren unzählige Risiken. Demgegenüber sehen wir einen traditionell guten Börsenmonat Juli in den Startlöchern, ermutigende Signale in der Weltwirtschaft sowie die anstehenden US-Wahlen im November. Im Vorfeld des politischen Grossereignisses zeigten die Märkte in der Geschichte überwiegend ihre freundliche Seite.
Käufer befinden sich im Streik
Die Kauflust unter den Edelmetallfans lässt spürbar nach. Dadurch hält die Suche nach einer Art Gleichgewicht sowie Boden an. Zumindest erfährt die zuletzt überkaufte Lage Schritt für Schritt eine Abkühlung. Auswirkungen wegen enttäuschter Zinssenkungserwartungen hallen nach. Ein höheres Zinsniveau in den Vereinigten Staaten gegenüber Europa führt zur US-Dollarstärke. Folglich wirkt die Aufwertung des Greenbacks als Bremsklotz bei den Edelmetallen, da diese in der US-Devise notieren. Es gibt aktuell auf den ersten Blick wenig unterstützende Elemente für Gold & Co. Für so ein Umfeld halten sich die Preise wacker. Die jederzeit mögliche Verschärfung eines Konfliktes rechtfertigt das Besitzen von Edelmetallen als Krisenwährung. Im historischen Vergleich müssen Gold, Silber, Platin und Palladium gegenüber den anderen Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Immobilien) fast schon als billig angesehen werden. Neue Erkenntnisse zum Ölmarkt sind Mangelware. Die OPEC geht im Eigeninteresse natürlich von steigenden Notierungen aus. Mit der letzten Drosselung geht ihre Rechnung mehr und mehr auf. Mit 84 USD pro Barrel sieht es nach einer Wiederaufnahme des Aufwärtstrends aus.
Viel Lärm um Nichts
Alle warteten auf die jüngste Sitzung der Federal Reserve. Am Ende war die ganze Aufregung umsonst. Die Leitzinsen wurden nicht angetastet. Zum siebten Mal in Folge verharren die Sätze in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent, die höchsten seit 23 Jahren. Jerome Powell stellte jetzt nur noch eine Leitzinsherabsetzung für das laufende Jahr in den Raum. Bis vor kurzer Zeit gingen die Investoren von drei Schritten aus. Zu hartnäckig halten sich die Verbraucherpreise der USA über 3 Prozent. Folglich liegt weiterhin ein hartes Stück Arbeit vor den Währungshütern. Ihre angestrebte Teuerung soll bei lediglich 2 Prozent pro Jahr liegen.
In eigener Sache
Liebe Kunden, liebe Leser, vom 24.06. bis 05.07.24 werde ich im Urlaub sein. In dringenden Fällen bin ich telefonisch für Sie erreichbar. Die nächste Kolumne erscheint am 10.07.24.