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Märkte brauchen Perspektiven

Börsenexperte Sören Weigelt berät Sie gerne rund um die Themen Börse, Aktien und Co. Schreiben Sie uns!

Seit Wochen tendieren die Kurse lustlos zur Seite. Nach den Rekordjagden der Vergangenheit kann ich gut mit deren Verhalten leben. Jetzt wird der Markt einen Anstoß brauchen, die Richtung aus kurzfristiger Sicht bleibt offen. Beim Deutschen Aktienindex tanzen wir auf der Klippe des Aufwärtstrends. Die Umsätze deuten noch auf unentschiedene Börsianer hin, ziehen von privater Seite beachtenswerter Weise leicht an. Dies kann ein Frühindikator sein. Weiterhin überwiegen die Trümpfe für die Oberseite. Unterstützung kommt gerade nun von den amerikanischen Technologieaktien. Seit Januar legte dieser Sektor zum Teil beachtliche Korrekturen auf das Parkett. In den zurückliegenden Tagen wurde mit aller Macht an einer Wende Richtung Norden gearbeitet. Gelingt diese, sind positive Ansätze für das zweite Halbjahr geschaffen. Als Konsequenz würde ein starker Rückenwind für die globalen Aktienmärkte entstehen. Im Gegenzug bremsen ein verhaltener ZEW-Index sowie Ölnotierungen, die so hoch sind wie zuletzt im November 2014. Die Bewährungsprobe werden die in Kürze stattfindenden Quartalsberichterstattungen der Unternehmen sein. Dort kommt es nicht so sehr auf die verkündeten Ergebnisse an. Mit ihrer Bekanntgabe sind diese Geschichte, interessieren an der der Börse dadurch keinen Investor mehr. Es wird auf die einzelnen Perspektiven der Firmenbosse für die Zukunft ankommen. Wer glaubhaft eine Strategie für die immensen Herausforderungen des digitalen Zeitalters vorstellt, wird seinen Firmenwert noch deutlich steigern können. Ohne Visionen legen die Kurse des jeweiligen Unternehmens den Rückwärtsgang ein. Zukünftig fällt somit der Einzeltitelauswahl eine übergeordnete Bedeutung zu. Unsere, für ihr Depot ausgewählten Aktienfonds sind mit einem hoch qualitativen Management ausgestattet, um diese Herausforderung zu meistern. Die Wertentwicklungszahlen der vergangenen Dekaden beweisen es eindrucksvoll.

Der nächste Comebackversuch

Über Langeweile kann bei den Kursverläufen von Edelmetallen nicht geklagt werden. Das Muster vom vorletzten Zusammenbruch wiederholt sich. Da sich das Ganze eine Etage höher abspielt, werden unsere Nerven etwas geschont. Abermals kam der Knall aus dem Nichts, war die Stimmung am Tiefpunkt und es folgte eine kleine Wiederauferstehung, wie von Zauberhand gezogen. Wichtige Zonen wurden vorerst zurückerkämpft. Gold lugt kurzzeitig über die psychologisch wichtige Hürde von 1.800 USD, Silber erobert 26 USD zurück. An den Terminmärkten ist bisher kein Stimmungsumschwung, zu erkennen. Vor allem bei Silber rauscht die Zuversicht in den Keller. Solche Messungen machen mir keine Angst, Sie kennen mich als antizyklischen Investor. Je schlechter die Lage, umso besser sind die Einkaufspreise auf mittlere Sicht. Wir halten diese Anlageklasse im Depot. Zur Streuung sowie Absicherung ist diese unverzichtbar. Wegen Streitigkeiten bei der OPEC sah es für den Ölpreis nach Ausbruch aus. In wenigen Stunden verpuffte dieser Versuch, der nächste wird nicht lange auf sich warten lassen.

Ruhe um die Zinsen

Vorerst hatte sich die ganze Hektik um Zinserhöhungen sowie Inflation gelegt. Durch die Medien wurde über den Ölpreis das Feuer der Preisverteuerungen neu entfacht. Ausgerechnet in diesem Moment geht dieser gestern um über 3 Prozent in die Knie. Jetzt steigen die Kurse der Anleihen, was zu sinkenden Zinssätzen führt. Es bleibt ein Glaubenskrieg. Jeder zerrt an den Ketten in die zwei möglichen Richtungen. Trotzdem sollte sich der Markt langsam auf höhere Zinsen einstellen. Der rote Teppich dafür ist ausgerollt- So ein Prozess geht nicht von heute auf morgen, es braucht Jahre. Verwerfungen sind auf mittlere Distanz vorprogrammiert.

Märkte brauchen Perspektiven
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.