In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt (Bild rechts) das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.
Es macht keinen großen Spaß, jede Woche über das Gleiche zu schreiben. Die Märkte zwingen einen aber dazu. New York gibt die Geschwindigkeit vor und alle anderen folgen dem Takt. Beim DAX fällt die magische Anziehungskraft der 13.000 Punkte auf. An dieser Marke wird der „Krieg“ entschieden.
Für wirklich alle Börsianer ist dieses Seitwärtsgeschaukel eine zermürbende Angelegenheit. Die Nichtinvestierten überlegen jeden Tag, noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen, die Investierten haben große Angst um ihre Buchgewinne. Beide Lager halten sich die Waage, ein Sieger wird demnächst ermittelt. Die Phantasie für weitere große Aufschläge fehlt mit nach wie vor. Bei 25 bis 30 Prozent Kursgewinn in den wichtigsten Indizes ist das nachvollziehbar.
Die zum Teil starken Unternehmensgewinne können nicht linear fortgeschrieben werden. Bis 2019/2020 bleiben die Perspektiven außerordentlich gut. Die Börse geht aber bekanntlich zwei Schritte vorwärts und einen zurück. Im letzten großen Trend von 1994 bis 2000 ist es ebenso gewesen. 1997 und 1998 mussten die Kurse nach deutlichen Gewinnen einmal rund 20 Prozent und dann sogar 30 Prozent nach unten, ehe neue Rekorde erzielt werden konnten. Die aktuell geringe Schwankungsbreite war in der Vergangenheit oft ein Warnsignal, nur kann keiner genau sagen, wann es zu einem Rücksetzer kommt. Ebenso langweilig verhält es sich bei den wichtigsten Währungspaaren, kein ideales Umfeld für neue Engagements.
Die Rohstoffe, bis auf Gold, bleiben robust und sollten erst bei niedrigeren Notierungen gekauft werden. Gold kommt im „Sorglosumfeld“ stark zurück. Mutige Antizykliker greifen weiter zu. Der Bund Future steht und hat noch kein Kaufsignal mit Kursen von unter 160 ausgelöst.