In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt (Bild rechts) das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.
Der Oktober beginnt, wie der September beendet wurde. Eine Rekordjagd diesseits und jenseits des Atlantiks jagt die nächste. Für alle Investierten ist es auf den ersten Blick ein leichtes Spiel. Wir befinden uns in einer gefährlichen Aufwärtsspirale, die noch weiter heiß laufen kann. Börse ist immer unlogisch und das stellt diese derzeit bestens unter Beweis. Alle Risiken werden noch ausgeblendet, die Gier übernimmt die Oberhand. Diese Hausse wird jetzt nur noch davon getragen und natürlich noch vom Wichtigsten, Geld, Geld und nochmals Geld. Der Schmierstoff für steigende Notierungen ist durch die Niedrigzinspolitik noch ausreichend vorhanden.
In den Vereinigten Staaten sieht dies schon ein wenig anders aus. Aktien werden in ungeahnten Mengen auf Kredit gekauft. Auf Dauer kann dieser Umstand nicht gesund sein und wird deutliche Folgen hinterlassen. Die Kreditblase hängt wie ein Damoklesschwert über der Wall-Street. Jetzt ist es für jeden Börsianer verdammt schwer, nur zuzuschauen und teilweise den Kursen hinterher zu rennen. Geduld ist deswegen gefragt und leider der einzige Ratgeber.
Das aktuelle Kursniveau rechtfertigt aus Sicht fundamentaler Daten fast keinerlei neue Investments. Erst deutlich korrigierte Notierungen laden zu Käufen ein. Ein Blick auf die Charts lässt die erste Bildung von Fahnenstangen erkennen. Die Euphorie kann diese noch stärker ausprägen, eine heftige Korrektur ist dann unausweichlich. Auf diese muss ohne Wenn und Aber mit höherer Liquidität gewartet werden. Wann genau diese passiert, kann kein Börsianer genau voraussehen. Es passiert oft dann, wenn damit am wenigsten gerechnet wird.
In diesem „sicheren“ Umfeld kam der Goldpreis signifikant zurück. Hier sind weiterhin Käufe angebracht. Die übrigen Rohstoffe sollen konsolidieren und drängen keine Neuengagements auf. Der Rentenmarkt bewegt sich unverändert seitwärts. An dieser Stelle muss auf das Kaufsignal gewartet werden. Beim Bund Future würde dieses bei einem Unterschreiten der Marke von 160 ausgelöst.