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In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt (Bild rechts) das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.

Noch erwischen die Aktienmärkte viele auf dem falschen Fuß, auch mich. Die Kurse wollen und können noch nicht zurück, the Trend is your Friend. In meinen 26 Jahren Berufserfahrung gab es ausreichende Vergleichssituationen. Bis zum letzten Atemzug reizen die Kurse Hoch- oder Tiefpunkte aus, gegen jede Alltagslogik. Der Druck nicht dabei zu sein, ist noch größer als sich in Geduld zu üben und niedrigere Kaufkurse abzuwarten.

Jetzt kaufen weniger die Profis, sondern die unerfahrenen Börsenhasen. Diese Zeche muss erst in der Zukunft  bezahlt werden. Unser DAX lieferte letzte Woche mit dem deutlichen Übersteigen der 13.000-Punktemarke ein klassisches Kaufsignal. Jetzt kann es rasant noch ein ganzes Stück nach oben gehen, so weit, dass wir alle die Köpfe schütteln. „Schuld“ an dieser Entwicklung hat abermals die EZB, die den Markt weiter mit Geld flutet und damit steigende Notierungen erst möglich macht.

Alle anderen Sektoren, außer Immobilien, locken keinen Investor hinter dem Ofen hervor. Der Immobilienmarkt treibt so oder so noch die verrückteren Blüten. Hier entsteht eine Spekulationsblase per excellence. Wer sich aktuell alles ein Haus kaufen will…, da sieht jeder auf den ersten Blick, dass etliche Finanzierungen in den kommenden Jahren dem Käufer und der Bank um die Ohren fliegen werden. Es ist extrem schwer, den steigenden Kursen hinterher zu schauen. Aber es ist an der Börse wie mit der Straßenbahn, bitte warten, die Nächste kommt  bestimmt. Ich bin mir sicher, wenn die Korrektur kommt, sehen wir tiefere Preise als heute. Aus diesem Grunde müssen wir ruhig bleiben, denn ein Crash kommt immer aus dem Nichts und vor allen Dingen dann, wenn Keiner damit rechnet. Bei Rohstoffen und Währungen gibt es keine  Veränderungen und damit keine Kaufempfehlung. Gold bleibt unter 1.300 und rechtfertigt als einzige Anlageklasse antizyklische Käufe.

 

Die Kurse wollen und können noch nicht zurück
Zum Autor: Sören Weigelt verfügt über 25 Jahre Berufserfahrung in der Finanzindustrie. Seine Leidenschaft ist die Börse. Bevor er die Mitteldeutsche Vermögensberatung Weigelt & Co. GmbH gegründet hat, war er von 2006 bis 2011 als Vermögensverwalter und zusätzlich zwischen 2006 und 2008 als Mitglied des Vorstandes der Adlatus AG tätig. In den Jahren 2002-2006 verantwortete er als Geschäftsführender Gesellschafter die Vermögensverwaltung in der Adlatus GmbH. Er ist Mitbegründer der Adlatus GmbH. Als Wertpapierspezialist bei der HypoVereinsbank AG in Chemnitz betreute er von 1997-2002 ein Kundenvermögen von EUR 100 Mio. Zusätzlich war er zwischen 2000 und 2002 als Leiter der Wertpapierabteilung sowie als Stellvertretender Leiter der Vermögensanlage Sachsen tätig. Er führte ein Team von 40 Mitarbeitern in verschiedenen Filialen. Eine Auszeichnung als einer der erfolgreichsten Individualkundenbetreuer erfolgte im Jahre 2000 in Form eines Auslandsaufenthalts bei der HypoVereinsbank AG in New York. Sören Weigelt begann seine Karriere nach Abschluss der Lehre zum Bankkaufmann als Kundenberater (1991-1993) und im Anschluss als Individualkundenbetreuer (1995-1997) in der Bayerische Vereinsbank AG. Sören Weigelt verfügt über einen Abschluss der Bankakademie Frankfurt/M. als geprüfter Bankfachwirt. Er ist auch Vortragsredner und Kolumnist.