Zuerst wünsche ich allen Kunden sowie Lesern von Herzen beste Gesundheit für 2021 verbunden mit dem Beginn einer Normalisierung unseres Alltags. An der Wall-Street begann die neue Börsensaison mit dem schlechtesten Start seit über 80 Jahren. Der Aberglaube spielt unter den amerikanischen Börsianern eine nicht zu unterschätzende Rolle. So wie die erste Handelswoche verläuft, entwickeln sich die Kurse in den folgenden 12 Monaten, heißt dort die unausgesprochene Regel. Ein kleines Signal steckt durchaus dahinter, da sich große Investmentadressen frühzeitig positionieren müssen. Bei den US-Aktienfonds wird dies zu einer besonderen Herausforderung, die Barbestände sind so gering, wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich beobachte solche Muster am Rande, schaue noch stärker auf die übrigen Fakten. Mitte dieser Woche haben sich die Märkte wieder gefangen. Die 14.000 im DAX liegt noch in Reichweite, die Investoren lieben das Überschreiten runder Marken. Das Umfeld hingegen hat sich nicht so gebessert, dass wir in den Vollgasmodus gehen können. Die Risiken übersteigen deutlich die Chancen, Parallelen zu Anfang 2020 sind unübersehbar. Trotz aller Warnsignale stiegen damals die Kurse noch bis Februar, um dann von einer gewissen Krankheit „Corona“ in die Tiefe gerissen zu werden. Der deutsche Aktienmarkt macht mir nach wie vor keine Angst. Es ist eher die blinde Spekulationswut auf den Nebenkriegsschauplätzen. Neuemissionen, Tesla, Kryptowährungen, Wasserstoff-Werte und Technologieaktien werden wie die Sau durchs Dorf getrieben. Mit dem gesunden Menschenverstand ist diese Entwicklung, nicht mehr zu rechtfertigen. Das billig gedruckte Geld löst diese gefährlichen Umtriebe aus. Auf der anderen Seite verlängern wir den Lockdown, die Impfungen funktionieren nicht, das Virus kann gefährlich mutieren, die Chinesen und Amerikaner bekämpfen sich erneut und der Iran droht. Welcher Grund am Ende die Luft aus gewissen Blasen lässt ist vollkommen egal. Es kann auch einer sein, den wir noch gar nicht kennen. Diese Rahmenbedingungen rechtfertigen weiterhin unsere hohe Barquote. Lieber verzichte ich jetzt auf eine Chance, als ins offene Messer zu laufen. Im besten Fall lassen wir bei den Übertreibungen in den kommenden Wochen Schritt für Schritt die Luft ab. Andere Sektoren fangen dies auf und wir verarbeiten das Ganze in einer holprigen Seitwärtsbewegung. Ansonsten bleibt die Gefahr eines größeren Unfalls bis zum Frühjahr sehr hoch.
Rohstoffe beginnen stark
Der Ölpreis konsolidierte nur kurz, schoss jetzt deutlich über die Marke von 50 USD. Als Konjunktursignal ist dieser Ansatz im Hinblick auf die oben beschriebenen Risikofaktoren, positiv zu bewerten. Zu diesem Anstieg trug natürlich auch der Beschluss zur Reduzierung der Fördermenge bei. Ordentlich ging die Post bei den Edelmetallen ab. Das spielt uns in die Karten, haben wir diese Anlageklasse seit langer Zeit in den Depots stärker gewichtet. Hier riecht das Ganze leicht nach Ausbruch, die Bestätigung dafür muss noch her. Mittelfristig ist das Potential enorm, wir bleiben deswegen engagiert. Die noch größere Fantasie liegt bei Silber, wird dieses Metall doch in zahlreichen Zukunftstechnologien verwendet.
Stille Wasser bleiben tief
Am Rentenmarkt tut sich schlichtweg nichts. Knapp unter 178 Zählern notiert der Bund-Future. Der Dornröschenschlaf hält an, dabei wird im folgenden Jahr an der Zinsfront eine der spannendsten Investmentfragen geklärt. Unzählige wertlose Zombieanleihen rufen nach einer Bereinigung.