Ich wünsche allen Kunden und Lesern beste Gesundheit für das Jahr 2023. Am Ende verzeichnete der Deutsche Aktienindex einen Verlust von 12,3 Prozent für die zurückliegenden zwölf Monate. Trotz einer Erholung von den Tiefstständen des Septembers gehört 2022 zu den schlechtesten Börsenjahren. Durch die äußeren Begleitumstände stellt dies kein Wunder dar. Jetzt gilt das Setzen des berühmten Hakens sowie ein vorwärts gerichteter Blick. Dabei kommt der ersten Handelswoche des Jahres einige Bedeutung zu. Manche Amerikaner gehen so weit, dass diese 5 Tage sogar den weiteren Verlauf des kompletten Jahres anzeigen. Sicherlich ist dieser Ansatz zu ambitioniert, trotzdem ist immer das Phänomen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung möglich. Tatsächlich findet bei den großen Kapitalsammelstellen, wie Investmentfonds, Pensionskassen und Versicherungen eine frühzeitige Positionierung statt. Es sind ausschließlich Langfristinvestoren, da spielt ein spezielles Timing eine untergeordnete Rolle. Schlussendlich gibt es bei einigen Häusern die Tradition, gleich zum Auftakt maßgebliche Anlagen zu tätigen. Mittlerweile beginnt ein noch überschaubarer Teil an Volkswirten oder Analysten, ihre zuletzt veröffentlichten Horrorprognosen zu überdenken. Dies führt Schritt für Schritt zu Lichtblicken, die am Ende auch die Stimmung der Investoren verbessern. Zum Beispiel sehen Experten der Deutschen Bundesbank jetzt nur einen moderaten Rückgang der einheimischen Wirtschaftsleistung. Andere Lemminge kippen demnächst um, folgen dann dem veränderten Strom. Natürlich gehören warnende Stimmen weiter zum Tagesgeschäft. Schon während der laufenden Woche stehen bedeutende Prüfungen an. Neben dem aktuellen Protokoll der US-Notenbank geht der Fokus in Richtung Arbeitsmarktbericht der Vereinigten Staaten. Dieser gibt Aufschluss über die ökonomische Verfassung und gilt als Hauptbarometer für künftige Zinsentscheidungen. In Deutschland sorgen rückgängige Inflationsraten in einzelnen Bundesländern sowie Verbesserungen bei Lieferengpässen für ordentliche Laune. China rundet das Bild mit einem gestiegenen Einkaufsmanagerindex ab. Der Start scheint gelungen, uns erwarten Überraschungen aber auch Unwägbarkeiten. Aus meiner Einschätzung heraus wird in Summe das Positive überwiegen. Die Börsen haben Aufwärtspotential.
Edelmetalle bauen an einer Startrampe
Trotz belastender Kommentare aus den Notenbankzentralen sowie mahnender Konjunktursignale konnten wir eine Stabilisierung der Edelmetallpreise beobachten. Dies ist seit langer Zeit ein Novum. Gold bleibt über 1.800 USD, für Silber stehen 24 USD zu Buche. Bei den jüngsten Messungen unter den Terminmarktprofis konnte für Gold die stärkste Zuversicht seit August 2022 gemessen werden. Ein Marktbeobachter ruft gleich 4.800 USD als Ziel aus. Natürlich schlägt der Mann über die Stränge. Die Richtung ist trotzdem vorgegeben. Nachgebender Preisdruck an der Inflationsfront wäre der wichtigste Treiber für die Fortsetzung der Zuwächse. Technisch sieht es bereits vielversprechend aus, der Optimismus erreicht endlich auch die Minenaktien. Öl bekam im Bereich von 80 USD die Kurve. Dazu trug eine Beschränkung der Lieferungen seitens Moskau bei. Zudem nährt sich die Hoffnung, dass China mit der Lockerung der Corona-Politik abermals als großer Käufer des Schwarzen Goldes für seine Wirtschaft auftritt.
Comeback beim Zinsanstieg
Über dem Markt schwirren unglaubliche Zins- und Inflationsängste. Volkswirte beschreiben dies in unzähligen Kommentaren, schüren damit wahrnehmbare Panik. Den Bund-Future drückte es dementsprechend in den Bereich von 133 Punkten. Auch in den USA gab es eine Wiederaufnahme steigender Renditen. Für US-Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit konnten 3,88 Prozent p.a. Ertrag erzielt werden. Nach der Bekanntgabe von Preisabschwüngen in der Ökonomie zogen die Anleihekurse an, dies bremst den Zinsauftrieb.