Nach dem deutlichen Rückgang der Kurse unter die 12.000-Punktemarke wegen neuerlicher Konflikte im Handelsstreit und den von etlichen Marktteilnehmern erwarteten schwachen Sommer sendet der Deutsche Aktienindex ein Lebenszeichen. Die runde Hürde 12.000 wurde zurückerobert und dient jetzt als Unterstützung. Aus psychologischer Sicht wäre es gut, wenn wir diese Linie verteidigen würden. Ansonsten bliebe die Aktienwelt auch bis zu einem erneuten Abfall auf 11.600 Zähler in Ordnung. Nach wie vor sind die Fakten besser als die Stimmung. Dieser Umstand gibt eine zusätzliche Absicherung, da ein richtiger Crash nur aus der Euphorie heraus passieren kann. Trump spielt mit anderen Staaten und damit auch mit den Märkten. Nach China kam Mexiko in den „Genuss“. Jeden Tag müssen wir bei diesem Präsidenten mit einer neuen Überraschung rechnen und damit umgehen. Natürlich geht dieses Hickhack nicht spurlos an den Börsen vorbei, größere Turbulenzen haben von politischer Seite trotzdem nur einen kurzfristigen Einfluss. Die viel entscheidendere Hintergrundmelodie in Form von Zinsen, Geldmengen, Anlagealternativen sowie Marktpsychologie sieht bedeutend besser aus. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass trotz der wechselhaften Politik von Trump immer wieder neue Aktienrekorde in den Vereinigten Staaten unter ihm möglich waren.
Jetzt wird es spannend
Den interessantesten Verlauf finden wir derzeit bei den Edelmetallen. Vor allem Gold legte einen ersten sehenswerten Anstieg vor. Dieser muss jetzt konsolidiert werden. Der Preis robbt sich an die alles entscheidende Marke von 1.360 USD heran. Gelingt hier der Ausbruch, wäre mit hohen Anschlusskäufen zu rechnen. Am Terminmarkt haben sich die ersten institutionellen Spekulanten in Position gebracht. Nach einem möglichen Ausbruch kann hier ein langer Aufwärtstrend entstehen. Mit dem zweiten Auge muss dabei zusätzlich auf das Verhältnis USD/EUR geschaut werden. In dieser Konstellation steckt dann noch der richtige Zündstoff. Nach langer Zeit ist eine Dollarschwäche wieder möglich, dem Goldpreis würde eine dauerhafte Abwertung riesigen Schwung verleihen. Im Sog erholt sich Silber ebenfalls und notiert wieder über der wichtigen Linie von 14,60 USD. Öl begann eine Erholung, die komplett abgegeben wurde. Ein weiterer Rutsch ist aus psychologischer Sicht nicht wünschenswert, da daraus eine drohende Konjunkturschwäche abgeleitet würde. Die Stahlbranche gibt mit einem kleinen Comeback seit ein paar Tagen ein gegenseitiges und positives Signal ab.
Trotz Entspannung kein Zinsanstieg
Der Bund Future behauptet sich über in der Vergangenheit nie vorstellbaren 171 Punkten. An der Börse ist tatsächlich alles möglich. Die Zinsen bleiben damit in Deutschland auf dem absoluten Rekordtief. Selbst die vorrübergehende Beruhigung im Handelskonflikt führte nicht zu Anleiheverkäufen. Es bleibt der berühmte Ritt auf der Rasierklinge, dem wir zuschauen müssen.
In eigener Sache
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