Beim Deutschen Aktienindex zog die bisher noch nie erreichte Marke von 14.000 Punkten die Investoren an wie ein Magnet. Jetzt wird auf hohem Niveau verschnauft, eine größere Korrektur blieb aus. Im „Normalfall“ würde der letzte Anstieg über eine Seitwärtsbewegung verarbeitet. Unser DAX besteht fast ausschließlich aus Titeln der Old-Economy, ist nicht zu teuer bewertet, weist keine Spekulationsblasen auf. Lediglich zwei Aktien, SAP sowie Infineon, verkörpern den Technologiesektor. Im Vergleich zu ihren amerikanischen Pendants stehen die Kurse auf einem lächerlichen Niveau. Könnte man dieses Paket ohne äußere Einflüsse für sich alleine kaufen, es wäre jeden Euro wert. Dagegen haben sich auf anderen Schauplätzen die Börsen zu Spielcasinos entwickelt. In einer global vernetzten Welt strahlt diese Gefahr in alle Bereiche. Zumindest bei den viel zu weit gelaufenen amerikanischen Hightech-Werten wird die erste Luft abgelassen. Die erreichten Bewertungen dort sind extrem weit von der Realität entfernt, betriebswirtschaftlich nicht mal mit zwei zugedrückten Augen, zu rechtfertigen. Natürlich kann dieser Sektor gemieden werden. Mittlerweile sind aber genau diese Aktien die Schwergewichte in den US-Indizes, das macht das Ganze so unberechenbar. An Tesla, der höchstdotierten Aktie der Welt, ist diese Korrektur bis heute vorbeigegangen. Das Sinnbild der jüngsten Spekulationswut braucht eine deutliche Normalisierung, dann wären auch die übrigen Märkte wieder startklar. Mittlerweile zockt die halbe Welt im Elektroautopionier, das wird nicht ewig funktionieren. Die letzten Käufer bezahlen die Zeche. Im Bereich Wasserstoff und beim Bitcoin finden ähnliche Übertreibungen wie zu den Zeiten des Neuen Marktes statt. Es kann sehr lange gut gehen, der Scherbenhaufen steht trotzdem am Ende da. Wann solche Blasen platzen kann kein Mensch der Welt auf den Punkt sagen. Einige Warnampeln sind zumindest schon auf Rot gesprungen. Letzte Woche hatte es der Bitcoin in die Bild-Zeitung geschafft. Wenige Tage später gab es einen Tagesverlust von fast 20 Prozent. Dieser Kontraindikator funktioniert immer. Von der Lockdown-Front wird es uns auch nicht einfacher gemacht. Es finden unendliche Verlängerungen statt, die tatsächlichen Folgen für die Volkswirtschaft können nicht beziffert werden. Ich investiere für Sie und zocke nicht. Das ist meine Aufgabe und da bedarf es bei jedem Kauf auch einer Abwägung des Risikos. Mit unserer Barquote werde ich den derzeitigen Verhältnissen gerecht. Im schlimmsten Fall kaufe ich teurer zurück, wenn die Gefahren für Sie verringert sind. Zu einem nachhaltigen Anstieg gehört nun eine deutliche Beruhigung, bis zum Frühjahr müssen wir mit einer ständigen Unfallgefahr leben. Nach der Pandemie besteht eine Riesenchance auf die nächsten Goldenen Zwanziger. Dort wollen wir dann dabei sein.
Edelmetalle müssen bluten
Zum Ende der letzten Woche hat die grenzenlose Gier der Spieler den Edelmetallen einen KO-Schlag versetzt. Die Anlageklasse, die zuletzt weit von einer Übertreibung entfernt war, wurde gnadenlos angezapft. Bitcoin sei das neue Gold, so euphorisch waren die Ansagen. Auf kurze Sicht können wir solchen Verwerfungen nur zusehen. Blinde Zocker handeln irrational, man muss sie gewähren lassen. Diese Auswüchse, sind leider auch als ein Warnsignal für das größere Bild zu sehen. Mittlerweile arbeiten die Edelmetalle an einer erneuten Bodenbildung. Unsere Kursziele von 3.000 USD bei Gold sowie 50 USD bei Silber auf 3 bis 4 Jahre haben Bestand. Die Verknappung der Ölförderung zeigt weiterhin Wirkung. 57 USD werden nun für ein Barrel aufgerufen. Hier sieht der Trend gesund aus, die Ölstaaten streben mittelfristig höhere Niveaus an.
Achtungszeichen in den USA
Unser Rentenmarkt siecht vor sich hin. Ein Stück an Boden wurde trotzdem verloren. In den Vereinigten Staaten müssen wir genauer hinsehen. Die T-Bonds (Staatsanleihen mit Laufzeiten von 10 bis 30 Jahren) verteuerten ihre Renditen von 0,8 auf 1,2 Prozent. Dies ist ein Anstieg von 50 Prozent! Eine Beschleunigung könnte alle! Märkte in Aufruhr versetzen.