Vorerst bleibt es auch im Oktober bei einer holprigen Angelegenheit auf den Aktienmärkten. Zumindest hat der Verkaufsdruck etwas nachgelassen. Als Folge konnte unser Deutscher Aktienindex die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten zurückerobern. Hier startet der Versuch für die Etablierung einer ersten Unterstützungslinie. Seit Beginn des laufenden Monats arbeitet der Markt an der avisierten Bodenbildung. Bis zuletzt wurden schlechte Neuigkeiten gut verdaut. Zum Beispiel konnten nach einem zu starken Arbeitsmarktbericht in den USA die anfänglichen Verluste bis zum Ende der Handelssitzung in deutliche Kursgewinne umgemünzt werden. Dies zeigt eine überverkaufte Marktlage verbunden mit großem Pessimismus an. Wenn Die Stimmung besonders negativ ist, tritt immer das Gegenteil ein. Dann erfolgte an einem Wochenende das Ereignis eines sogenannten Schwarzen Schwans. So werden unvorhergesehene Geschehnisse genannt. Im Nahen Osten herrscht Krieg, die Welt sieht dem zweiten großen militärischen Konflikt entgegen. In der längerfristigen Vergangenheit waren diese Auseinandersetzungen beständig regional begrenzt. Neben der an erster Stelle stehenden nächsten menschlichen Katastrophe fielen die ökonomischen Konsequenzen gering aus. Welchen Verlauf dieser Krieg nimmt, kann kein Experte auf dem Globus vorhersagen. Ein breit gestreutes Depot mit einer entsprechenden Barqoute bleibt die bestmögliche Option. Vorstellbare Kurszusammenbrüche bei einer Ausweitung der Auseinandersetzungen müssten zum Kauf genutzt werden.
Als Krisenmetalle wiederauferstanden
In den letzten Tagen feierten die Edelmetalle ein beachtliches Comeback. Wurden zu Beginn die Notierungen durch Hoffnungen auf ein Ende der Zinsanhebungen vorsichtig angetrieben, katapultierte der aufflammende Nahostkonflikt die Preise in die Höhe. Gold legte zum Beispiel vom Tief der letzten Zeit über 100 USD pro Feinunze an Wert zu. Damit wurden mehrere technische Hürden aus dem Weg geräumt. Natürlich sind jetzt Zweifel berechtigt, da selten eine langfristige Nachhaltigkeit hinter so einer Bewegung steckt. Dadurch wäre ein zwischenzeitlicher Rückfall kein Beinbruch. Verschiedene Notenbanken treten nach wie vor als regelmäßige Einkäufer bei Gold auf. Demnächst nachlassende Zinsängste sollten ein zusätzlicher Unterstützungsfaktor sein. Neben den Edelmetallen rückt der Ölpreis bei Konflikten im Nahen Osten zwangsläufig in den Mittelpunkt. Nach dem Schwächeanfall steht Öl abermals über 90 USD. Eskaliert die Situation vor Ort, geht es deutlich in den dreistelligen Bereich. Kurse von 120 bis 150 USD pro Barell (159 Liter) sind dann für einen kurzen Zeitraum vorstellbar.
Pause bei Anleiheverkäufen
Beim Ausbrechen eines Krisenherdes sehnen sich die Investoren nach sicheren Anlagen. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Anleihen oder auch festverzinsliche Wertpapiere zu dieser Gattung gezählt. Angstkäufe setzten dem zuletzt stattfindenden Ausverkauf erst einmal ein Ende. Aus diesem Grunde zogen die Anleihekurse an, die Renditen kommen zurück. Den Bund-Future trieb die umgehende Furcht auf fast 130 Zähler. Zehnjährige US-Staatspapiere rentieren nur noch bei 4,72 Prozent p.a. In den vor uns liegenden Wochen wird hier eine Normalisierung einsetzen. Kurse, die aus einer Schocksituation entstehen haben keine lange Halbwertszeit. Preisdaten sowie Notenbankpolitik übernehmen dann erneut die Regie. Damit ist ein Zinsanstieg vorprogrammiert. Am 1. November tritt die Federal Reserve zur nächsten Notenbanksitzung an. Einige Aussagen involvierter Banker, aber auch schwächere Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten legen eine wiederholte Zinspause nahe. Zuletzt verdarben höhere Verbraucherpreise und ein robuster US-Arbeitsmarkt die diesbezügliche Stimmung. Die Spannung steigt. So oder so befinden wir uns am Ende des Zinserhöhungszyklus.
Hallo Sören,
interessiert verfolge ich deine Newsletter und das aktuelle Zeitgeschehen.
Sollten wir uns nicht ganz schnell in Öl engagieren. Sicherlich kommt es zur Ausweitung des Konflikts in Nahost. Iran wird bestimmt in den Konflikt hineingezogen werden. Als Vorwand wird die Unterstützung der Hammas herhalten müssen. in Wirklichkeit geht es darum, den Russland/China-Verbündeten Iran aufzureiben. Dann wird es dort einen riesigen Flächenbrand geben. Russland und China werden in den Konflikt mit eingreifen, damit die Amerikaner in der Region keine Oberhand gewinnen. Nicht umsonst haben die Amerikaner bereits vor Wochen angekündigt, ihr Engagement in der Ukraine zu reduzieren. Auf dem Fuße folgte noch deutlich vor dem ersten Raketeneinschlag in Israel die Mobilmachung zweier amerikanischer Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer.
Die kriegerischen Handlungen, die mit der Bodenoffensive der Israelis nun in Kürze ihren Auftakt finden werden, werden sicherlich zu einer Explosion des Ölpreises führen. Da sollten wir dabei sein. Wie siehst du das? Viele Grüße! Mirko