Auf den ersten Blick verleben die Aktienmärkte einen ruhigen Sommer. Der Deutsche Aktienindex behauptet bisher 12.000 Punkte, konsolidiert weiter die starken Zuwächse zu Jahresbeginn und die amerikanischen Indizes schaffen erneut nie gesehene Allzeithochs. Hinter den Kulissen geht es aber mächtig zur Sache. Etliche Firmen, die hauptsächlich der „Alten Ökonomie“ zuzurechnen sind, müssen Gewinnwarnungen herausgeben. Diese werden von den Investoren brutal mit Verlusten zwischen 10 bis 20 Prozent abgestraft. Solche Einbrüche sind nichts für schwache Nerven. In diesen schweren Unfällen liegen für den erfahrenen Investor die Chancen von morgen. Natürlich werden diese Abschläge nicht über Nacht aufgeholt, mit einem Zeithorizont von 1 bis 3 Jahren bieten sich dagegen hervorragende Investmentchancen. Die Firmen tun alles dafür, in Zukunft wieder fit zu werden und die Märkte nehmen solche Entwicklungen dann vorweg. Wir befinden uns aktuell in einer wirtschaftlichen Delle, die oben beschriebenen Vorgänge belegen das. Die Einbrüche am Aktienmarkt Ende 2018 haben dies eingepreist. Jetzt nähern wir uns auf wirtschaftlicher Ebene dem Tiefpunkt, die Börsen im Ganzen haben sich bereits deutlich erholt und zeigen damit die nächste Konjunkturerholung an. Eine große Rezession, wie von vielen Analysten vorhergesagt, wird es sehr schwer haben…Für diese ganzen Störfeuer halten sich die Märkte extrem gut, auch in der oft sonst so schwachen Sommerzeit. Die Technologieriesen aus den Vereinigten Staaten verdienen immer noch gutes Geld und rechtfertigen ihre hohen Bewertungen. Hochinteressant bleibt die extreme Unterbewertung von Valueaktien (Substanzaktien) gegenüber Wachstumswerten. Diese Differenz muss in den nächsten Jahren aufgeholt werden und ist eine der spannendsten Stories überhaupt. Wir bleiben bei Aktien engagiert.
Starker Trend
Es war richtig, auf Edelmetalle zu setzen, Nerven und Geduld, zu bewahren. Jetzt sieht es nicht mehr nach einer Eintagsfliege, sondern einem neuen Trend aus. Chinesen und Russen deckten sich in den zurückliegenden Monaten mit Gold ein. Andere Investoren springen nun auf diesen Zug auf. Bei der ausufernden Gelddruckerei der Notenbanken und dem Anlagenotstand war dies nur eine Frage der Zeit. Rohstofftrends sind sehr lang ausgelegt und wir stehen hier erst am Anfang. Natürlich müssen Anstiege auch hier korrigiert werde. Zwei Schritte vor und einer zurück ist die Devise. Silber konnte den Abstand zu Gold verkürzen, auch hier scharren Käufer mit den Hufen. Öl konnte sich wie erwartet fangen und beruhigt uns Konjunkturoptimisten.
Die Blase wächst weiter
Der Sparer wird weiterhin auf das Übelste veralbert. Vor allem ältere Anleger kommen mit Negativzinsen und schleichender „Geldenteignung“ nicht klar. Leider ist immer noch kein Ende dieser kranken Entwicklung in Sicht. Die Notenbanken denken erneut über Zinssenkungen nach und halten die Sätze künstlich unten. Wäre es anders, würde uns der ganze Laden um die Ohren fliegen. Eines Tages werden wir dieser Gewissheit in die Augen sehen müssen.