Mit letzter Kraft hievten die Optimisten den Deutschen Aktienindex über die vorher noch nie erreichte Grenze von 17.000 Punkten. Damit geht der 14.12.2023 in die Geschichtsbücher ein. Sein Pendant in den Vereinigten Staaten tut es ihm gleich. Dort lugt das Leitbarometer der Wall-Street (Dow-Jones-Industrial) zum ersten Mal oberhalb von 37.000 Zählern. Runde Marken üben von jeher eine unwiderrufliche Anziehungskraft auf die Börsianer aus. Als Katalysator für die wiederholte Kauflust sorgten die beiden letzten Notenbanksitzungen des Jahres. Sämtliche Hoffnungen fanden ihre Erfüllung. So wurden, wie erwartet, die Leitzinsen abermals nicht angetastet. Im folgenden Jahr können sich die Investoren auf die lang ersehnten Zinsherabsetzungen freuen. Solche Äußerungen nehmen den Druck aus dem Kessel, entfachen Fantasie und eröffnen neue Bewertungsspielräume. Zum jetzigen Zeitpunkt wird unser DAX im Durchschnitt mit einem Kurs/Gewinnverhältnis von 11,5 bemessen. Trotz des hohen Nominalstandes von rund 16.700 Zählern steht der deutsche Aktienmarkt damit nicht teuer da. Dafür sorgen die erwarteten Unternehmensgewinne für 2024. In Relation zu den heutigen Kursen ergibt sich das oben angegebene moderate KGV. Betrachten wir den historischen Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte konstatieren wir ein Kurs/Gewinnverhältnis von 14,5. Als Konsequenz besitzt der Deutsche Aktienindex Aufwärtspotential. Es ist ein simples Rechenbeispiel. Erst bei rund 20.000 Punkten wäre der Markt durchschnittlich bewertet. Dies geht nicht von heute auf morgen, gibt aber den Weg für die folgenden 12 Monate vor. Zwischenzeitliche Rückschläge gehören dazu und münden in Kaufgelegenheiten.
Erleichterung durch die Notenbanken
So schnell kann es mit einem Comeback gehen, wenn die richtigen Nachrichten ihre Veröffentlichung finden. Versöhnliche Töne seitens der Federal Reserve sowie der Europäischen Zentralbank sorgten für Entspannung. In der Folge konnte Gold die psychologisch wichtige Linie bei 2.000 USD pro Feinunze zurückerobern. Silber klopft bei 24 USD an. Zinsen spielen zum Teil eine erhebliche Rolle bei der Beurteilung von Konkurrenzanlagen. Dazu gehören Rohstoffe und insbesondere Edelmetalle. Höhere Erträge bei sicheren Investitionsformen lassen die Attraktivität bei Gold & Co schwinden. Dieser Prozess der letzten Jahre kommt nun an einen Wendepunkt. Sinkende Zinsen stehen seit geraumer Zeit auf der Tagesordnung. Die Zentralbanken befeuerten zuletzt diesen Trend. Damit erleben die Edelmetalle zukünftig eine Verbesserung der monetären Rahmenbedingen. Öl konnte ohne größere Anstöße von außen zu einem kleinen Sprung ansetzen. 80 USD pro Barell geraten in Reichweite. Dort lauert möglicherweise ein Kaufsignal.
Wende in Sicht
Am Rentenmarkt hält die Kauflust an. Damit befinden sich die Renditen zwangsläufig auf dem Rückzug. Aus Sicht der Experten befinden wir uns auf dem Zinshöhepunkt. Bei längeren Laufzeiten liegt dieser sogar bereits hinter uns. Jetzt lenken auch die beiden Hardliner Jerome Powell (FED) sowie Christine Lagarde (EZB) ein. Bis zuletzt versetzten sie die Märkte mit ihren Zinsdrohungen in Angst und Schrecken. Damit ist Schluss. Während ihrer jüngsten Reden stellen sie für das Jahr 2024 sogar Zinssenkungen in Aussicht. Der Bund-Future klettert über 137 Zähler, zehnjährige US-Staatspapiere rentieren nur noch bei 3,91 Prozent p.a.
In eigener Sache
Liebe Kunden, liebe Leser, an dieser Stelle wünsche ich Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben sowie beste Gesundheit für das kommende Jahr. Die nächste Kolumne erscheint am 03.01.2024.