Unser Deutscher Aktienindex liefert einen unglaublichen Kampf zum Erhalt der 15.000-Punktemarke. Aus psychologischer Sicht ist es eine wichtige Grenze. Während der vergangenen Monate haben sich die Marktteilnehmer an Notierungen oberhalb dieser Zahl gewöhnt. Aufgrund der Belastungsfaktoren müssten wir die Schranke längst nach unten gerissen haben, die Börse verfolgt jedoch schon immer ihre ganz eigene Logik. Trotzdem verfärbt sich der Börsenhimmel jeden Tag etwas dunkler. In China kehrt keine Ruhe ein. Der abermalige Zahlungsverzug eines Immobiliengiganten nährt die Wahrscheinlichkeit einer Pleite. Mitbewerber werden angesteckt, wackeln nun ebenso. Das Einschreiten von Notenbank oder Staat wäre ein Lösungsansatz. Bisher halten sich Beide dezent zurück. Eine staatskapitalistische Regierung verfolgt andere Ansätze, kann nicht mit reichlicher Erfahrung zur Lösung solcher Problemfälle glänzen. Auf der anderen Seite ist es ein Fakt, dass zum Ende einer Krise (China) mindestens eine große Adresse umkippt. Dieses Gesetz gilt sowohl für den Osten auch als für den Westen. Über all diesen Erscheinungen hängt das große Wort VERTRAUEN. Wenn die Investoren dieses am Ende verlieren, kann es egal aus welchem kleinen oder großen Grund, die Kurse in die Tiefe reißen. Zudem erhalten die Inflationsängste neue Nahrung durch steigende Energiepreise. Vieles spricht dafür, dass diese Entwicklung gekommen ist, um zu bleiben. Es gibt einige Parallelen zur Inflationsentwicklung in Verbindung mit der Ölkrise von 1973. Damals mussten die Folgen des Vietnamkrieges finanziert werden, heutzutage sind es die Coronaschäden. 12 Jahre hat es in den 70/80-er Jahren gedauert, bis die Inflation weitgehend unter Kontrolle gebracht wurde. Was bringt die heute beginnende Berichtssaison in den USA? Die Vergangenheit wird ordentlich aussehen, interessiert aber nicht mehr. Welche Ausblicke wagen die Firmenbosse, es wird eine Härteprüfung für die jeweilige Aktie sowie den gesamten Markt. Schon jetzt mehren sich Gewinnwarnungen wegen Halbleiterknappheit oder steigender Energiekosten. Wir bleiben vorerst Zuschauer, steigen nur bei Rückgängen ein. Die Barquote ist unsere Teilkasko.
Stabilisierungsversuch sowie neue Sorgen
Zum ersten Mal seit 5 Wochen macht sich bei den Terminmarktprofis von der Goldfront etwas Optimismus bemerkbar. Den kleinen Bruder Silber stabilisiert diese Tatsache ebenfalls. Aus Sicht der technischen Betrachtung bewegen sich die Edelmetalle im Niemandsland. Weder nach oben oder unten sind wichtige Preisgrenzen in Sicht. Der regelmäßige wöchentliche Ausverkauf blieb bisher aus. Trotzdem beginnt jeder neue Handelstag mit der Unsicherheit einer abermaligen Abgabewelle. Seit fast einem Jahr kennen wir dieses Spiel. Je länger dieser Verkaufsdruck ausbleibt, umso wahrscheinlicher kommt eine Trendwende in Frage. Genau zu dieser Zeit melden sich die Analysten von ABN-AMRO mit einem Kursziel von 1.500 USD (Gold) zu Wort. Sie reihen sich bei den zahlreichen Skeptikern ein. Der Goldpreis hat darauf nicht reagiert. Je schwärzer die Stimmungslage, desto besser. Damit wird der Boden für eine Überraschung nach oben genährt. Öl und Gas liefern ihre eigene „Show“. Wer in diesem Segment investiert ist, genießt die Gewinne. Den Inhabern anderer Anlageklassen drohen durch die Rallye Angstzustände. Der Ölpreis notiert deutlich über 80 USD, eine Schwäche ist nicht sichtbar. Vieles liegt in den Händen der OPEC und Russland. Beide verdienen prächtig, auf der Angebotsseite werden von ihnen deswegen noch keine Zugeständnisse gemacht.
Der Zinszug beschleunigt
Trotz unzähliger Risiken gibt es aktuell keine Kapitalflucht in den sogenannten „Sicheren Hafen“ der Rentenmärkte. Während der vergangenen Krisen folgten unmittelbar große Käufe in Anleihen. Bis heute bleiben diese aus. Es finden im Gegenteil kontinuierliche Abgaben bei festverzinslichen Wertpapieren statt. Solche Kursverluste führen automatisch zu Zinssteigerungen bei längeren Laufzeiten. Eine Zinswende, wird immer schwerer zu leugnen. Der Bund-Future sinkt unter 169, damit rücken unsere Zukäufe auf die Agenda.