Zuletzt stellte sich an den Aktienmärkten eine überkaufte Gesamtlage ein. Technische Indikatoren wanderten in den leicht überhitzten Bereich. Aus diesem Grunde wäre ein Verschnaufen in verschiedenen Gipfellagen der westlichen Hemisphäre keine außergewöhnliche Sache. Obendrein belasten wenig ermutigende Konjunkturmeldungen aus Deutschland sowie der eskalierende Nahost-Konflikt die Stimmung der Börsianer. Auf hohem Niveau können schlechte Veröffentlichungen eine heftigere Reaktion auslösen. Unterstützung erhielten die Kurse nebenbei von aktuellen Konjunkturdaten aus den USA. Die dortige Wirtschaft konnte einen Zuwachs von 254.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Monat September verzeichnen. Damit wurden die vorherigen Schätzungen (150.000) deutlich übertroffen. Dies verstärkt den Eindruck, dass die Vereinigten Staaten die befürchtete Rezession vermeiden und eine sanfte Landung ihrer Ökonomie auf den Weg bekommen. Zumindest auf dem politischen Parkett Deutschlands brodelt hinter den Kulissen eine beflügelnde Fantasie. Wiederholt machen Gerüchte zu vorgezogenen Neuwahlen die Runde. Angeblich bereitet sich das Team um Friedrich Merz auf eine derartige Aktion für Anfang März 2025 vor. Bei einer tatsächlichen Umsetzung ständen DAX & Co mit Sicherheit interessante Kauftage bevor.
Nach Rekord geht es seitwärts
Edelmetalle spielten im kompletten Jahr 2024 eine übergeordnete Rolle. Zu Beginn erfolgte ein Großteil der Investitionen aus China. Etliche Monate gehörte das Reich der Mitte zu den bedeutendsten Nachfragern. China erhöhte massiv seine Goldreserven, um in erster Linie eine größere Unabhängigkeit vom US-Dollar zu erreichen. Nun verordnen sich die Chinesen seit kurzer Zeit eine Abstinenz vom glänzenden Metall. Andere Notenbanken dieser Welt (Türkei, Indien) sprangen in die Presche. Die Käufe gewannen an Breite. Zudem suchten immer mehr private Haushalte nach einer alternativen Vermögensabsicherung. Silber stieg vor kurzem auf ein frisches Zwölfjahreshoch. Der steile Anstieg wird im Augenblick konsolidiert. Am Widerstand von 33 USD pro Feinunze sollte der kurzfristige Trend eine Entscheidung finden. Bis zum Allzeithoch fehlen trotz der letzten Aufwärtsentwicklung noch erhebliche 58 Prozent. Gerüchte über die Bombardierung iranischer Ölanlagen hievten den Preis des schwarzen Goldes Richtung Norden. Der Iran zählt zu den zehn größten Erdölförderern auf unserem Planeten. Über 80 USD pro Barrel schoben die aufkeimenden Ängste für kurze Zeit die Notierung. Damit bleibt das Ganze ein Spielball der jeweiligen Gefühlslage.
Zinsen ziehen überraschend an
Gegen den Trend geben die Kurse an den maßgeblichen Rentenmärkten nach. Als Konsequenz steigen die Renditen beziehungsweise die Zinsen. Einer der Auslöser sind die Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten vom vergangenen Freitag. Durch die beachtliche Schaffung neuer Arbeitsplätze zeigt der Bericht die robuste Verfassung der amerikanischen Wirtschaft. Aus diesem Grund erhielten die Befürworter rascher weiterer Zinssenkungen seitens der Federal Reserve einen leichten Dämpfer. In der Folge legt unser Bund-Future den Rückwärtsgang ein. Dieser notiert derzeit nur noch unter 134 Zählern. Bei den Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen verzeichnen wir einen satten Sprung knapp über die Marke von 4 Prozent p.a.
In eigener Sache
Vom 14.10. bis 16.10.2024 werde ich im Urlaub sein. In dringenden Fällen bin ich mobil erreichbar. Die nächste Kolumne erscheint am 23.10.2024.