Bis zum jetzigen Zeitpunkt verteidigen die westlichen Aktienmärkte weitestgehend ihre erreichten Rekorde. Eine Verschnaufpause bleibt nach den jüngsten Zugewinnen wünschenswert. So wird eine Überhitzung des Trends vermieden. Große Ereignisse werfen unterdessen ihre Schatten voraus. Die Hauptträger (US-Technologietitel: Alphabet, Apple, Amazon)) der laufenden Aktienrallye öffnen die Bücher zum abgelaufenen Quartal. Zudem lauschen die Börsianer genau auf deren Prognosen zur Zukunft. Bei den hohen Bewertungen dürfen keinerlei Verfehlungen passieren. Ansonsten drohen erhebliche Abschläge. Prominente Opfer, wie Philips, verloren deutlich über 10 Prozent innerhalb einer Handelssitzung. Obendrein geht Stück für Stück die komplette Aufmerksamkeit in Richtung der gehypten Präsidentschaftswahlen der Vereinigten Staaten. Dieses Großereignis bewegt etliche Gemüter und stellt doch eine riesengroße Blackbox dar. Gleichbedeutend sind also das Ergebnis sowie die anschließende Reaktion der Börse darauf vollkommen offen. Kein Mensch kann die Verläufe ab folgendem Montag erraten. Fakt ist, dass die Amerikaner nach so einer Wahl in der Historie äußerst schnell zum „Business as usual“ (Normalität) übergegangen sind. Es findet eine rasche Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen statt. Die Maximierung des Eigennutzen in Verbindung mit absolutem Gewinnstreben steht wie immer im Mittelpunkt der handelnden Akteure. So funktioniert Kapitalismus. Mit der breiten Streuung in den Depots und der vorhandenen Barquote sind wir bestmöglich vorbereitet.
Hopp oder Top
Bei Rohstoffen hat eine Art Zweiklassengesellschaft Bestand. Hier gehören die Edelmetalle ganz klar zu den Stars im bisherigen Jahresverlauf. Rezessionsängste, Angebotsverknappungen, Kriege, Krisen und Inflation stellen die maßgeblichen Treiber der Aufwärtsbewegung dar. Eine zusätzliche Unbekannte liegt mit den Wahlen der USA vor unserer Tür. Alles ist möglich. Damit gelten Gold & Co als Absicherung vor den zahlreich denkbaren Kapriolen. In das Ungewisse gehen die Börsianer vorrangig mit soliden Substanzanlagen. Der Goldpreis notiert mit rund 2.780 USD in der Nähe seines Allzeithochs. Im Chart ist die Reise zur Traumzahl von 3.000 UDS fast vorgeschrieben. Offen bleibt die dafür notwendige Zeitachse. Eine Konsolidierung gehört zwischendurch zu einer ständigen Option. Silber notiert oberhalb des jüngsten Ausbruchslevel von 32,50 USD pro Feinunze. Dort können bei erfolgreicher Verteidigung der genannten Unterstützungslinie 37 USD als Ziel ausgegeben werden. Den deutlichsten Rücksetzer erlebte der Ölpreis. Der Gegenangriff Israels fiel vorerst glimpflicher aus, als befürchtet. Damit übernehmen die Konjunkturängste erst einmal das Zepter.
Die zwei Seiten der Medaille
Für die beiden wichtigsten Notenbanken auf unserem Planeten sehen die künftigen Voraussetzungen ihrer Zinspolitik unterschiedlich aus. Nach der zuletzt vollzogenen Leitzinssenkung in Europa geben die Entscheider weiteren Spielraum für erneute Lockerungen bekannt. Hierzulande steht die Wirtschaft stärker unter Druck. Konjunkturbelebende Maßnahmen rücken in den Mittelpunkt des Interesses. Geringere Zinsen versprechen Unternehmen sowie privaten Haushalten günstigere Refinanzierungsbedingungen. Obendrein zeigen die Preisdaten auf dem alten Kontinent einen drastischeren Abwärtsdrang. Dagegen ergibt sich jenseits des großen Teiches eine andere Situation. Dort sendet die Ökonomie zwar erste Schwächesignale, im Großen und Ganzen brummt der Motor aber immer noch. Dies wiederum führt zu einem geringeren Abfall der Verbrauer- und Erzeugerpreise. Damit sind der Federal Reserve die Hände etwas mehr gebunden. Zukünftige Senkungen bei den Leitzinsen erhalten in Europa die höhere Wahrscheinlichkeit.