Bis jetzt war der Deutsche Aktienindex in der Bandbreite von 15.000 bis 15.500 Zählern gefangen. Im schwierigen Börsenmonat Mai verlief hier eine unaufgeregte Konsolidierung. Jetzt wird der Ausbruch nach oben gewagt. Gelingt dies nachhaltig, winken uns in absehbarer Zeit die 16.000. Aus rein bewertungstechnischer Sicht wäre selbst dann das Potential noch nicht ausgereizt. Im Vergleich zu seinen amerikanischen Pendants notiert der Deutsche Aktienindex mit einem deutlichen Abschlag. Wie diese Schere am Ende geschlossen wird, bleibt offen. Derzeit erhöht sich die Chance auf der Oberseite. Es wäre damit die Grundlage für eine freundliche Sommertendenz geschaffen. Davon ausgenommen ist jederzeit ein Unfall denkbar. Natürlich ist das Voraussehen so eines Ereignisses unmöglich, da es bis zum Eintritt unbekannt ist. In einem Aufwärtstrend würde ein Minicrash immer eine einmalige Kaufchance darstellen. So klettern die Kurse weiter an einer Mauer der Angst empor. Beim Ausbleiben eines Schreckereignisses verschieben wir die notwendige Bereinigung Richtung Herbst. Etliche Stimmungsindikatoren haben sich in den vergangenen Monaten abgekühlt. Das Platzen der Blasen in den Bereichen Technologie, Wasserstoff, China und nun bei den Kryptowährungen trägt seinen Anteil dazu bei. Folglich wird sich der Transformationsprozess der letzten Dekade auch in Zukunft fortschreiben. Technologietitel müssen Terrain zugunsten von „werthaltigen“ Aktien (Value) hergeben. Unser deutscher Markt profitiert deutlich von so einer Verschiebung. Nebenbei tut die Wirtschaft alles dafür, so schnell wie möglich, das Vor-Corona-Niveau in allen Sektoren zu erreichen. Manche Branchen (Automobile) stehen bereits auf der Ziellinie. Zur wichtigsten Säule dieser Entwicklung wird der Konsum beitragen. Trotz Krise haben sich Unsummen auf den Konten der Privatsparer angehäuft. Diese warten nur darauf, in Produkte oder Erlebnisse umgeschlagen zu werden. Am Aktienmarkt sollte dies-und jenseits des Atlantiks ein Teil dieser Gelder ebenfalls ankommen. So entstünde eine wichtige Stütze für die Stabilität der Kurse. Wir bleiben in Aktien engagiert, kaufen ohne Druck bei sich bietenden Gelegenheiten.
Rückenwind für Edelmetalle
Endlich macht es wieder Freude, Edelmetallpositionen im Depot zu besitzen. Dabei ist das „langweiligere“ Metall, Gold, stärker in den Fokus gerückt. Im vergangenen Monat konnte ein Zuwachs von 7,6 Prozent mit Gold erzielt werden. Das ist die stärkste Performance seit Juli 2020. Damals standen 11 Prozent zu Buche. Mittlerweile notieren wir bei 1.900 USD, es kann das nächste Kaufsignal sein. Im Schlepptau hat der kleine Bruder, Silber, etwas an Glanz eingebüßt. Das Fallen der magischen Grenze von 30 USD bleibt trotzdem nur eine Frage der Zeit. Unterstützung erhielten die Edelmetallpreise von der deutschen Inflationsfront. Dort geht es weiter bergauf, die Investoren schichten deswegen ihre Bestände um. Im gleichen Atemzug verteuert sich der immer noch wichtigste Rohstoff der Welt. Öl knackt 70 USD, heizt damit ebenso die Inflationsängste an. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.
Sorgen erhalten Auftrieb
In Deutschland nimmt die Preisteuerung Fahrt auf. Im Monat Mai klettert die Inflation um 2,3 Prozent. Es ist der größte Zuwachs seit 2008! Den Bund-Future drückte es nach einem kurzen Ausflug über 170 mit dieser Nachricht erneut unter diese bedeutsame Grenze. Beim Zinsanstieg können wir noch keine weitere Beschleunigung feststellen. Dieser dürfte aber nicht mehr lange auf sich warten lassen.