Der Aktienmarkt bewegt sich auf hohem Niveau vorerst seitwärts. Nach dem jüngsten Spurt wäre diese Entwicklung, aus allen Richtungen positiv zu sehen. Zum einen besteht damit die Möglichkeit, die entstandene Überhitzung abzubauen. Auf der anderen Seite bestätigt die relative Stärke, dass es nur bei großen Hiobsbotschaften noch zu stärkeren Rücksetzern kommen wird. Die Umsätze im Deutschen Aktienindex signalisieren zum ersten Mal seit langer Zeit den Zufluss echten Investitionskapitals. Solche Käufe sind nachhaltig sowie langfristig ausgelegt. Einen besseren Beweis für den Aufwärtstrend kann es kaum geben. Nun wagt sich zudem eine große deutsche Investmentadresse mit einer hochoptimistischen Prognose für den deutschen Aktienmarkt aus dem Versteck. Der Chefstratege der DWS (Fondstochter der Deutschen Bank) ruft das Kursziel für den DAX mit 20.000 Punkten aus. Mitten in der ganzen Schwarzmalerei ist das eine Ansage. Da hat endlich ein Profi um die Ecke gedacht. Es ist per heute zwar die absolute Ausnahme, kommt meinem Szenario von der mittleren Zukunft aber sehr nahe. In den Bestsellerlisten bei Büchern und den häufigsten Videoklicks im Internet baden sich die bekannten Untergangspropheten in Selbstgefälligkeit. Keine ihrer Prognosen ist in den vergangenen 12 Jahren eingetreten. 2020 werden wir nie vergessen, auch bis jetzt lagen diese Herren komplett daneben. Natürlich kann die Welt immer noch untergehen, die Wahrscheinlichkeit dafür bleibt eher gering. Solange solche Meinungen Gehör finden, ist mir um den großen Crash nicht bange. Dieser kommt nämlich nie auf Ansage. Die Börsen setzen auf Optimismus, auf einen Sieg über die Pandemie. Ein dritter, noch vielversprechenderer Impfstoff wurde diese Woche aus den Vereinigten Staaten ins Rennen geworfen. 2022 soll mit diesen zahlreichen Lösungsansätzen Normalität zurückkehren. So weit schauen Märkte immer gerne in die Zukunft. Bis dahin wird uns das reale Leben noch viel abverlangen, Nerven kosten sowie etliche Opfer. Die Börse blendet diese Tragödien aus, sie ist kühl und emotionslos. Aktien bleiben erste Wahl, es geht kein Weg an diesem Sachwert vorbei.
Konjunkturbarometer zeigt Stärke
Öl mausert sich heimlich zum Star im Rohstoffuniversum. Trotz Klimawandel und regenerativer Energien hat das Schwarze Gold den Status als Wirtschaftssignal noch nicht verloren. Während der Westen auf das Gespann Wind/Sonne setzt, verbraucht der große Rest der Welt nach wie vor Unmengen an Ölreserven. Damit ist der nächste Aufschwung vorprogrammiert. Steigende Notierungen senden ein positives Konjunktursignal für die Zukunft. Bei den Edelmetallen scheiden sich die Geister. Von 1.600 bis 2.300 USD reichen die unterschiedlichen Kursziele. An den Terminmärkten ist Skepsis eingekehrt. Die Impfstoffe geben Lichtblicke, Angstinvestoren ziehen sich aus Gold zurück. Mit dieser Tatsache müssen wir leben. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt, eine mögliche Sauregurkenzeit nehmen wir in Kauf. Ab nächstem Jahr kann das Inflationsgespenst auf die Weltbühne zurückkehren. Mit Silber halten wir zusätzlich einen wichtigen Industrierohstoff. Ein sinnvoll gestreutes Depot kann auch in Zukunft auf keine Edelmetalle verzichten.
Zurück im Seitwärtstrend
Nach dem kurzen Schwächeanfall bleibt der Bund-Future im Seitwärtstrend gefangen. Jetzt stehen erneut 175 Punkte auf der Uhr. Einen Zinsanstieg erwarte ich zuerst in den Vereinigten Staaten. Dort wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt etwas an den Ketten gezerrt. Noch ist es nur ein laues Lüftchen, für eine echte Wende braucht es mehr. Der Zinsmarkt bleibt unter besonderer Beobachtung.
Hallo lieber Sören, mit großer Begeisterung und Interesse verfolge ich immer Deine Kolumne.Ich denke dabei immer an Deinen Vortrag in Hartenstein -Visionär und Vordenker- und das bist Du heute noch! Auf weitere große Erfolge. Alles liebe Ute Lässig