Wir werden rund um die Uhr mit schwärzesten Nachrichten versorgt. Wenn Sie die Bild-Zeitung nicht waagerecht halten, dann tropft das Blut heraus. Es gibt keinerlei Lichtblicke, die Welt steht am Abgrund. Für diese Gemengelage halten sich die Aktienkurse nach dem Ausverkauf außerordentlich gut. Die Rallye von 8.200 auf 10.000 Punkte benötigt jetzt natürlich eine Pause. Auch in der Konsolidierung gilt weiterhin die Faustregel; zwei Schritte hoch und einer zurück. Die Ausbildung eines tragfähigen Bodens ist trotz aller Hiobsbotschaften in vollem Gange. Tag für Tag unterbieten sich Wirtschaftswissenschaftler, Banker, Analysten und Crashpropheten bei den Zukunftsprognosen sowie Kurszielen. Von der schwersten Wirtschaftsdepression bis zum DAX-Stand von 3.000 Zählern ist alles dabei. Hier gilt es, die Nerven zu bewahren. Mit der sinnvollsten Einschätzung kamen dieser Tage die Wirtschaftsweisen um die Ecke. Dieser Sachverständigenrat wurde 1963 in Deutschland gegründet, beurteilt seitdem die ökonomischen Gegebenheiten. Für dieses Jahr erwarten die Experten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung zwischen 2,8 bis 4,0 Prozent. Für diese zu optimistische Sichtweise werden sie natürlich kritisiert. Ihre Expertise trifft aber den Kern und die Aktienmärkte preisen dieses Szenario gerade als das wahrscheinlichste ein. Endlich sehen wir einen Hoffnungsschimmer im vorhandenen Schlachtfest. Der abgrundtiefe Pessimismus und das Nennen von Horrorkurszielen sichern uns jetzt gut nach unten ab. Diese Leute haben bereits alle verkauft, können so keinen zukünftigen Druck mehr auf den Markt ausüben. Nun sind die globalen Geldpressen angeworfen, die Zinsen erneut gesenkt und ein Konjunkturprogramm jagt das nächste in nie gekannten Ausmaßen. Aus diesem Grunde sind Aktien absolut alternativlos sowie auf Sicht der beste Krisenmanager.
Rohstoffe bleiben hochinteressant
Die größte Herausforderung aber auch die spannendste Wette stellt Öl dar. Mutige Investoren sollten hier erste Käufe tätigen. Noch ist es nicht spruchreif, wann Russen und Saudis wieder zueinander finden. Beide werden unter dem enormen Druck eine Lösung zu den Fördermengen finden müssen. Ein Ölpreis von 50-60 USD muss her. Beim Silberpreis verläuft es wegen der größeren Konjunkturabhängigkeit ähnlich wie beim Öl. Das derzeitige Niveau bleibt für Investitionen interessant. Gold ist der Fels in der Brandung. Diese Anlageklasse stabilisiert die Depots und sichert ab.
Anleihen werden zurückgekauft
Nach dem letzten Schwächeanfall kehren die Spekulanten zurück und kaufen Anleihen mit 0 Prozent Zinssatz. Sie zocken lediglich auf Kursgewinne in diesem Spielcasino. Dadurch fallen abermals die Zinsen. Natürlich müssen nach der Krise die Leitsätze wieder angehoben werden, soll keine starke Inflation riskiert werden. Auf diese Wende warten wir beharrlich.