Auf hohem Niveau bauen wir derzeit die Überhitzung der jüngsten Vergangenheit mit einer Seitwärtsbewegung ab. Beim Deutschen Aktienindex hat die psychologisch wichtige Unterstützung von 13.000 Punkten bisher gehalten. Das technische Risiko bewegt sich immer noch bei 500 bis 600 Punkten nach unten, wobei dieser Fall nicht zwingend eintreten muss. Aktuell wird noch jede kleine Schwäche sehr schnell wieder hochgekauft, es strömt viel überschüssiges Kapital an die Aktienmärkte. Die Rezession in Deutschland ist abgehakt. Jetzt mussten die letzten Wirtschaftsforscher und Analysten ihre Fehleinschätzungen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland einräumen. Erst noch vor ein paar Monaten war für diese Damen und Herren der Einbruch unserer heimischen Ökonomie unausweichlich. Der Markt hat eben doch immer recht und nahm die positivere Perspektive für 2020 bereits vorweg. Von der Bewertung her und vom Jahreszyklus haben wir immer noch Luft nach oben. Dabei wird diese Bewegung natürlich keine Einbahnstraße. Es wird schwache Tage geben, die keine Freude bereiten aber das gehört zur Börse, wie die Blume zum Bier. Im nächsten Jahr wird in den Vereinigten Staaten wieder ein Präsident gewählt. Fast immer in den letzten hundert Jahren zogen die Kurse vor diesem Ereignis an. So verrückt es klingt, eine weitere Amtsperiode von Trump wäre das Beste für den Aktienmarkt. Der Spielraum nach oben würde sich dadurch noch erweitern, solange die Zinsen es zulassen.
Alles beim Alten
Bei den Rohstoffen ist seit geraumer Zeit Langeweile ausgebrochen. In engen Bahnen ziehen die wichtigsten Preise ihre Kreise. Für die Fortsetzung der jeweiligen Trends braucht es eindeutige Signale oder Ausbruchsversuche. Diese sind noch nicht in Sicht und werden genau beobachtet. Auf der Unterseite ist nichts angebrannt und die Abstände sind beruhigend groß. Die magische Grenze bei Gold stellen die 1.500 USD dar, Silber muss 18 USD in Angriff nehmen und Öl sollte die Marke von 60 USD nachhaltig überwinden. In den folgenden Wochen ist wieder einmal Geduld gefragt, es ist und bleibt die wichtigste Eigenschaft eines erfolgreichen Börsianers.
Erster Fehlversuch
Der Bund-Future erlebte in der Vergangenheit einen klassischen Abverkauf. Von über 179 Punkten im September 2019 erfolgte der Abstieg bis zuletzt auf unter 170 Zähler. Diese Grenze hat eine wichtige psychologische Komponente und wurde jetzt zurückerobert. Erst ein erneutes Unterbieten mit einer gewissen Dynamik würde einen weiteren Verfall und damit einen Zinsanstieg auslösen.